ZAHLEN ZUM TAG. Auch die Herkunft der Flüchtlinge unterscheidet sich in der DACH-Region ganz deutlich. Bei weitem nicht alle kommen aus Syrien.
Die Asylwerberzahlen von Österreich, der Schweiz und von Deutschland macht deutlich, dass es den einen Flüchtlingsstrom nach Europa nicht gibt. Je nach Zielland gibt es erhebliche Unterschiede. Ergebnis: Österreich ist heuer von Jänner bis einschließlich September mit wesentlich mehr Erstantragstellern konfrontiert gewesen als die beiden Nachbarländer; und auch der Anteil der Syrer war hier viel größer.
54.400 neue Asylwerber verzeichnete das Innenministerium für Österreich. In der Schweiz waren es mit 24.212 nur halb, in Deutschland mit 274.925 dagegen fünfeinhalb so viele. Aussagekräftiger als die absoluten Zahlen sind freilich die Verhältnisse zur Gesamtbevölkerung: In Österreich kamen auf 1000 Einwohner immerhin 6,4 Antragsteller. In der Schweiz waren es 2,9 und in Deutschland 3,4.
Ganz offensichtlich sind die drei deutschsprachigen Länder auch mit unterschiedlichen Gruppen konfrontiert. Im Unterschied zu Deutschland und Österreich handelte es sich in der Schweiz selbst im September nicht zum größten Teil um Syrer; 913 Asylanträgen von Syrern standen dort 1287 von Menschen aus Eritrea gegenüber.
Auch über die ersten drei Quartale hinweg bleibt das Ergebnis: Afrikaner zieht’s vor allem in die Schweiz. Von den 24.212 Asylanträgen entfiel allein ein Drittel auf Männer, Frauen und Kinder aus Eritrea. Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien peilen dagegen eher Deutschland an: Fast ein Drittel der Asylanträge dort kam von Albanern und Kosovaren.
Österreich ist dagegen das Zielland von Bürgerkriegs- und IS-Terrorflüchtlingen: Fast zwei Drittel der Asyl-Erstranträge von Jänner bis September entfielen auf Syrer, Afghanen und Iraker.