BERICHT. Nehammer geht gemeinsam mit Orbán gegen illegale Migration und der EU vor. Die Flüchtlingspolitik ihrer Länder könnte sich stärker jedoch kaum unterscheiden.
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sucht in der Flüchtlingspolitik die Zusammenarbeit mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Zumal die EU seines Erachtens versagt. Was möglicherweise aber auch daran liegt, dass die Mitgliedsländer alles andere als einheitlich, geschweige denn solidarisch vorgehen. Treppenwitz: Stärker als durch die Unterschiede zwischen Österreich und Ungarn könnte das kaum zum Ausdruck kommen.
Österreich verzeichnete in den zwölf Monaten bis August 76.782 Asylanträge. Tendenz: stark steigend. Hatte es sich im Mai noch um 5810 gehandelt, so waren es im August 14.032. Abgesehen davon, dass Zahlen zur Grundversorgung darauf schließen lassen, dass viele in ein anderes Land weiterreisen, dürften auch schon viele nur hierher durchgewunken worden sein. Zumindest in Ungarn wurden in den zwölf Monaten jedenfalls nur 50 Asylanträge verzeichnet. In Worten: fünfzig. In der Regel handelte es sich laut Eurostat-Daten um fünf pro Monat. Im Dezember und im Jänner gab es gar keinen.