BERICHT. … und bei denen, die auf Dauer bleiben und die rot-weiß-rote Staatsbürgerschaft erwerben, ist die Erwerbsquote so hoch wie bei anderen Inländern, berichtet Statistik Austria.
Statistik Austria hat soeben Daten zur Aufenthaltsdauer und zum Arbeitsmarktstatus für Migranten veröffentlicht. Die Ergebnisse mögen auf den ersten Blick überraschen: Erstens, gut die Hälfte der Zuwanderer verlässt Österreich wieder; und zweitens, diejenigen, die auf Dauer bleiben und auch die rot-weiß-rote Staatsbürgerschaft erwerben, weisen eine ähnlich hohe Erwerbsbeteiligung wie andere Inländer auf.
Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2014. Schon damals gab es eine hohe Zuwanderung, wie Statistik Austria vermerkt („rund 154.000 Wanderungsfälle von Personen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit, +14 % gegenüber 2013“). Diese Entwicklung führte nach Angaben der Experten allerdings dazu, dass der Anteil der Zugewanderten mit einer Aufenthaltsdauer von weniger als fünf Jahren zugenommen habe. Und: „Da zugleich knapp die Hälfte der Migrantinnen und Migranten innerhalb von fünf Jahren Österreich wieder verlässt, erhöhte sich die Zahl der Personen mit einer Aufenthaltsdauer von mehr als fünf Jahren nur geringfügig, ihr Anteil sank sogar leicht.“
Die Abwanderung hat viele Gründe. Unter anderem ist sie darauf zurückzuführen, dass es sich um Personen aus anderen EU-Ländern handelt, die von vornherein nur auf Zeit nach Österreich kommen. Bei Besitzern einer Rot-Weiß-Rot-Karte liegt zunächst wiederum ohnehin eine Befristung vor.
Für die Integration aller anderen spricht jedoch, dass die Erwerbsbeteiligung mit zunehmender Aufenthaltsdauer auf ein „Normalmaß“ steigt. Zitat „Statistik Austria“-Bericht: „Von allen 15 bis 64-jährigen im Ausland geborenen Frauen und Männern stehen Personen, die die österreichische Staatsangehörigkeit erworben haben und seit mindestens 10 Jahren in Österreich leben, am häufigsten im Erwerbsleben. Ihre Erwerbsquote (77,1 %) ist fast gleich hoch wie jene der in Österreich geborenen Bevölkerung (77,5 %). Die Erwerbsbeteiligung der länger Niedergelassenen ohne österreichische Staatsbürgerschaft ist jedoch bereits niedriger (73,8 %), die Erwerbsquote sinkt weiter bei den Zuwanderern, die zwischen fünf und unter zehn Jahren in Österreich leben (72,0 %). Von den Personen, die weniger als fünf Jahre vor dem Stichtag zugewandert sind, stehen nur etwas weniger als drei Fünftel im Erwerbsleben (Erwerbsquote von 57,7 %).“