BERICHT. Im Oktober kamen zum zweiten Mal in diesem Jahr die meisten Asylanträge von Menschen aus dem Land am Hindukusch.
Aus dem Nahen Osten fliehen nicht nur Syrer, sondern von allem auch Afghanen: Im Oktober bildeten sie in Österreich die größte Asylwerber-Gruppe, wie die vorläufigen Zahlen des Innenministeriums zeigen.
Hunderttausende Syrer haben allen Grund zu fliehen – vor dem „Islamischen Staat“, dem Regime von Diktator Baschar al-Assad oder sonst jemandem. Entsprechend groß ist die Aufnahme- und Hilfsbereitschaft in einigen europäischen Ländern. In den Hintergrund geraten sind dabei jedoch Afghanen. Auch für sie ist es oft unzumutbar, in ihrer Heimat zu bleiben.
„In ganz Afghanistan besteht ein hohes Risiko, Opfer einer Entführung oder eines Gewaltverbrechens zu werden. Auch in der Hauptstadt Kabul können Attentate, Überfälle, Entführungen und andere Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen werden“, warnt das deutsche Außenamt. Taliban beherrschen nach wie vor Teile des Landes. Zuletzt hat die NATO daher beschlossen, den Truppenabzug zu stoppen.
Auch Österreich ist von den Entwicklungen in Afghanistan betroffen: 16.549 Menschen aus dem Land haben heuer bis Ende Oktober einen Asylantrag eingebracht. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum bemühten sich 20.441 Syrer um Schutz und Aufnahme. Insgesamt verzeichnete das Innenministerium 68.589 Asylanträge.
Syrer bildeten in den meisten Monaten dieses Jahres die größte Asylwerber-Gruppe. Zuletzt taten dies jedoch zwei Mal die Afghanen: Im Juli mit 2790 und nun auch im Oktober mit 3745 Antragstellern.