BERICHT. Erfreuliche Nachrichten aus den USA, aber auch Entwicklungen an den österreichischen Tankstellen.
Vielleicht ist der Höhepunkt der außergewöhnlichen Teuerung bereits überschritten. Im November belief sich die Inflationsrate laut einer vorläufigen Schätzung der Statistik Austria auf 10,6 Prozent. Im Oktober hatte sie elf Prozent betragen. Bei Treibstoffpreisen hatte der Aufwärtstrend schon damals einen Höhepunkt erreicht. Er hatte bis dahin großen Einfluss auf die Entwicklung gehabt.
Seither sind die Treibstoffpreise deutlich zurückgegangen. Siehe Grafik: Kostete ein Liter Liesel laut Monitor des Klimaschutzministeriums im Oktober mehr als zwei Euro, so waren es Anfang Dezember 1,74 Euro. Der Preis für Heizöl ist im Vergleichszeitraum von 1,71 auf 1,36 Euro pro Liter gesunken. Auch Super-Benzin ist günstiger geworden. Gegenüber dem Sommer sogar um gut ein Viertel.
Die Treibstoffpreise sind damit noch immer deutlich höher als vor einem Jahr, aber so niedrig wie seit Ende Februar, Anfang März nicht mehr, als sie in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine regelrecht explodierten.
Mit Rückschlüssen auf die Inflation muss man vorsichtig bleiben. Abgesehen davon, dass die Internationale Energieagentur aufgrund der Sanktionen gegen Russland vor einem starken Ölpreisanstieg im kommenden Jahr warnt, werden laut Statistik Austria seit geraumer Zeit andere Dinge zunehmend teurer; Bekleidung und Möbel etwa.
Aus den USA gibt es jedoch erfreuliche Nachrichten: Nach zwei schwierigen Jahren lasse das Inflationsfieber nach, berichtet das Nachrichtenmagazin „Economist“. Mit 13. Dezember seien die Preise im Monatsvergleich nur noch um 0,1 Prozent gestiegen. Auch die Kerninflation, die volatile Preise ausklammere, habe sich verlangsamt.
Für Österreich erwartete das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO in seiner „Herbstprognose“ einen Rückgang der Inflation im kommenden Jahr. Nach heuer voraussichtlich 8,3 Prozent könnte sie dann 6,5 Prozent betragen – was freilich noch immer außergewöhnlich wäre.