ZAHLEN ZUM TAG. Dritter Lockdown beschert Österreich einen weiteren Wachstumsverlust – und höhere Arbeitslosigkeit sowie ein noch größeres Defizit.
Um rund sieben Prozent ist die Wirtschaftsleistung Österreichs im vergangenen Jahr eingebrochen. Deutschland, der wichtigste Partner, ist mit fünf Prozent weniger schlimm davongekommen. Für heuer hatte das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO im Dezember ein Wachstum von 4,5 Prozent in Aussicht gestellt. Allerdings gleich dazugesagt, dass eine entscheidende Voraussetzung dafür ist, dass es keinen weiteren Lockdown gibt. Wenige Tage später kam es zu einem solchen. Und für diesen Fall ermittelten die Forscher für heuer nur noch ein Plus von 2,5 Prozent. Sprich: Ende 2021 wird die Wirtschaftsleistung noch weit unter dem Vor-Krisen-Niveau liegen. Von Normalität kann keine Rede sein.
Der Internationale Währungsfonds hat vor wenigen Tagen eine Prognose für die Weltwirtschaft und im Einzelnen auch führende Industrienationen vorgelegt. Alle könnten demnach stärker wachsen als Österreich: Die USA um 5,1 Prozent sowie Frankreich, Spanien und Großbritannien, die 2020 noch weiter abgestürzt sind, um 4,5 bis 5,5 Prozent. Bemerkenswerterweise kann aber auch Deutschland mit einem größeren Wachstum rechnen (3,5 Prozent).
Die Arbeitslosigkeit wird laut WIFO unter diesen Umständen heuer etwas weniger zurückgehen als ursprünglich erwartet (5,1 statt 5,4 Prozent). Das Staatsdefizit wird mit 6,2 Prozent ein weiteres Mal sehr hoch ausfallen. Immerhin: 2022 könnte es mit 5,1 Prozent ein größeres Wachstum geben.
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