Resiliente Wirtschaft

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BERICHT. Zumindest bis zum Beginn des zweiten Lockdowns hat sich die Erholung abgeschwächt, aber doch fortgesetzt.

Seit dem Spätsommer steigen die Infektionszahlen wieder stark an, vor mehreren Wochen wurde wieder begonnen, Beschränkungen vorzunehmen. Umso bemerkenswerter ist die wirtschaftliche Entwicklung, die die Nationalbank festgestellt hat: In der Woche bis zum Nationalfeiertag lag das BIP um 2,1 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Das ist der niedrigste Wert seit flächendeckendem Ausbruch der Pandemie bzw. Lockdown im März. Damals hatte der Einbruch ganze 26,3 Prozent betragen.

Weiterhin extrem hoch bleibt die Arbeitslosigkeit. Sie war laut Ende Oktober noch immer um 24,8 Prozent höher als vor einem Jahr. Allerdings: Im April war sie um bis zu 81,6 Prozent höher gewesen. Bis Juli ging sie relativ stark, dann weniger deutlich, aber doch weiter zurück (siehe Grafik).

Die Entwicklung deutet auf Anpassungen an die besonderen Umstände hin, wo es möglich ist. Die Nationalbank spricht von einer „sehr heterogenen sektoralen Entwicklung“. So sei im Oktober im Bausektor sowie bei den Güterexporten und der exportorientierten Industrie „ein positiver Trend“ zu beobachten. Die LKW-Fahrleistung liegt erstmals über dem Vorjahresniveau; das lässt Rückschlüsse auf ein passables Exportvolumen zu.

Im Dienstleistungssektor entwickelten sich die Umsätze laut Nationalbank „im Einzelhandel im Oktober weiterhin stabil. Die Zahlungskartenumsätze lagen wie in den vergangenen Monaten rund ein Viertel über den Vorjahreswerten und signalisieren einen Anstieg der Einzelhandelsumsätze von rund fünf Prozent.“

Im Gegensatz dazu würden die gestiegene Infektionszahlen, die Verschärfung der Corona-Schutzbestimmungen sowie die Reisewarnungen zahlreicher Länder für Österreich bzw. für einzelne Regionen zu einem zweiten Einbruch in den tourismusnahen Dienstleistungssektoren führen, so die Nationalbank: „Die Zahlungskartenumsätze ausländischer Gäste in Beherbergungsbetrieben und Restaurants lagen im Oktober mehr als 60 Prozent unter den Vorjahreswerten, und auch die Umsätze inländischer Gäste drehten wieder leicht ins Minus.“

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