ZAHLEN ZUM TAG. Coronakrise: Deutschland und die Schweiz verzeichneten im vergangenen Jahr einen deutlich weniger großen Einbruch der Wirtschaftsleistung.
Die Coronakrise ist nicht nur eine Gesundheits-, sondern auch eine Wirtschaftskrise: Mit Ausnahme von China haben im vergangenen Jahr praktisch alle Staaten einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts erlitten. In der DACH-Region traf es Österreich am härtesten.
Für die Schweiz hat das eidgenössische Wirtschaftsministerium am 15. Dezember eine Prognose vorgelegt. Darin wird von einem BIP-Verlust von 3,3 Prozent ausgegangen. Das ist außerordentlich, aber nicht historisch: Es würde sich um den stärksten Rückgang seit 1975 handeln, so das Ministerium.
Für Deutschland ist vor einer Woche von einem Rückgang von fünf Prozent berichtet worden. Das war weniger als ursprünglich befürchtet – und auch weniger als in der letzten Wirtschaftskrise 2009; damals belief sich das Minus auf 5,7 Prozent. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft hält jedoch fest, dass es sich gegenwärtig um eine größere Krise handle. Begründung: Vor etwas mehr als zehn Jahren kam es Mitten in einer Hochkonjunktur zum dramatischen Einbruch. Demgegenüber habe sich die Industrie Anfang 2020 „bereits in einer Rezession“ befunden.
Für Österreich ergibt sich für 2020 ein Minus „von knapp über sieben Prozent“, wie die Nationalbank Anfang Jänner schätzte. Der Einbruch ist damit zweimal größer als in der Schweiz und auch deutlich größer als in Deutschland.
Auch der Arbeitsmarkt ist in den beiden Nachbarländern weniger schlecht aufgestellt. Die Wirtschaftskammer bezifferte die Arbeitslosenquoten 2020 im November mit vier Prozent für Deutschland, 4,9 Prozent für die Schweiz und 5,5 Prozent für Österreich. Dabei handelt es sich um Arbeitslose gemessen an den Erwerbspersonen. Das entspricht der internationalen Definition.
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