ANALYSE. Systemkritische Berufe sind eher weiblich und zum Teil so schlecht bezahlt, dass nicht einmal mehr eine klassische Steuerentlastung möglich ist.
In der Coronakrise sind ein paar Berufe besonders wichtig. „Statistik Austria“ schreibt im Zahlenspiegel April von systemkritischen Berufen und listet die Bruttojahreseinkommen dazu auf. Ergebnis eins: Es handelt sich eher um weibliche Berufe. Und zweitens: Sie sind zum Teil extrem schlecht bezahlt.
FachärztInnen kommen im Schnitt auf 93.400 Euro. Gibt man das beim Brutto-Netto-Rechner des Finanzministeriums ein, um sich eine bessere Vorstellung davon machen zu können, wie viel das ist, kommen 3860 Euro netto pro Monat heraus.
Danach folgt in der Statistik Austria-Auflistung lange nichts. PolizistInnen müssen sich mit umgerechnet 2330 Euro begnügen, LehrerInnen im Sekundarbereich mit 2320 Euro. Lehrer im Primar-Bereich (z.B. Volksschulen) bringen durchschnittlich 1820 Euro zusammen.
KrankenpflegerInnen verdienen 1700 Euro und KindergartenpädagogInnen gerade einmal 1470 Euro. Doch es geht noch weniger: PflegeheleferInnen bekommen 1450 Euro und Verkäuferinnen überhaupt nur 1020 Euro. Das ist so wenig, dass nicht einmal mehr eine Lohnsteuer fällig wird. Sprich: Bei einer klassischen Steuerentlastung würden sie leer ausgehen. Abgesehen davon beziehen sich die 1020 Euro auf den Durchschnitt: Männer liegen mit umgerechnet rund 1230 Euro darüber, Frauen mit 990 Euro darunter.
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