Blockierte Zukunft

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ANALYSE. Von sogenannten „Kollateralschäden“ sind Junge ganz besonders betroffen. Ein Berufs-, geschweige denn Karrierestart ist zurzeit schwer bis unmöglich.

COVID-19 ist nicht nur eine Gesundheitskrise. Weitreichende Maßnahmen zur Beschränkung der Pandemie haben zum Beispiel dazu geführt, dass die Zukunft der Jungen – zumindest derzeit – blockiert ist. Das zeigt ein Blick in die Arbeitsmarktdaten.

Die Zahl der Arbeitslosen (ohne Schulungsteilnehmer) ist im April gegenüber dem Vorjahr um 76,3 Prozent auf 522.253 gestiegen. Bemerkenswert sind unterschiedliche Entwicklungen nicht nur nach Bundesländern und Branchen, sondern auch nach Alter: Am stärksten fiel der Zuwachs bei unter 25-Jährigen aus. Hier kam es zu einer Verdoppelung (plus 109,2 Prozent) auf 61.216. Das es in Summe nicht mehr sind, liegt wohl auch daran: Ein größerer Teil der Jungen befindet sich in Ausbildung, in einer Schule, einer Fachhochschule oder auf einer Universität.

Schlimm ist die Situation für diejenigen, die gerade Beruf oder gar eine Karriere starten wollen: Viele suchen einen Job, wenige Stellen sind frei. Ganz brutal zeigt sich das auf dem Lehrstellenmarkt: Im April 2019 gab es 6026 sofort verfügbare, offene Stellen. Ihre Zahl ist nun um ein Viertel auf 4561 gesunken. Was auch insofern schwerwiegende Folgen hat, als die Zahl – ebenfalls sofort verfügbarer – Lehrstellensuchender zugleich um drei Viertel von 5407 auf 8388 gestiegen ist. Sprich: Traf vor einem Jahr ein Lehrstellensuchender auf zumindest eine offene Stelle, so gibt es zurzeit zwei Lehrstellensuchende pro Stelle.

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