BERICHT. Österreich kommt wieder in Fahrt. Nach der Nationalbank werden wohl auch die Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen stark nach oben revidieren.
„Schon in diesem Sommer könnte die Wirtschaftsleistung wieder das Vorkrisenniveau erreichen.“ Die freudige Botschaft stammt „zwar“ vom Präsidenten der deutschen Bundesbank, Jens Weidmann; und in Österreich wird es wohl etwas länger dauern, die Erholung beschleunigt sich aber auch hierzulande immer weiter.
Einen kleinen, aber bemerkenswerten Hinweis darauf liefern Google-Mobilitätsdaten, die etwa die Nationalbank in ihre Echtzeitschätzungen einfließen lässt: Vereinfacht ausgedrückt ist zum Beispiel der Betrieb an Arbeitsstätten dem Vorkrisenniveau so nahe wie noch nie seit Beginn der Pandemie.
Im vergangenen Juni, als nicht nur Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gehofft hat, dass die Gesundheitskrise überstanden ist und Beschränkungen auch schon weitgehend aufgehoben waren, fehlten hier rund 20 Prozent auf den Normalbetrieb. Jetzt sind es knapp zehn Prozent. Ähnlich verhält es sich in den Bereichen „Freizeit“ (inkl. Einzelhandel) und beim „Öffentlichen Verkehr“ (bzw. an Bahnhöfen und Haltestellen). Mit „Betrieb“ ist die Zahl der Menschen und die Dauer ihres Aufenthalts im jeweiligen Bereich gemeint.
Die Nationalbank hat ihre Konjunkturprognose schon vor rund zwei Wochen nach oben revidiert – auf ein Wirtschaftswachstum von 3,9 Prozent heuer und 4,2 Prozent im kommenden Jahr. Das WIFO ist in der Frühjahrsprognose vom März noch von 2,3 bzw. 4,3 Prozent ausgegangen. Wobei man beachten muss, dass es im vergangenen Jahr einen Einbruch von 6,3 Prozent gab. Das verdeutlicht, dass es trotz stark verbesserter Aussichten noch etwas länger dauern wird, bis das Vorkrisenniveau erreicht ist.
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