BERICHT. Unabhängig von der Pandemie hat Österreich zumindest touristische Motive, die Grenzen zu Italien dicht zu halten und gegenüber Deutschland zu öffnen.
Einerseits hat Österreich bisher nicht einmal eine „Perspektive“ für eine Grenzöffnung gegenüber Italien gesehen; andererseits hat es der Republik gegenüber Deutschland nicht schnell genug gehen können damit. Mit der Pandemie allein ist das schwer begründbar. Nicht nur im Süden breitet sich das Virus da und dort noch aus, sondern auch im Norden. In der bayerischen Stadt Regensburg sind in den letzten sieben Tagen etwa über 40 Fälle pro 100.000 Einwohner dazugekommen. Zum Vergleich: In Wien waren es weniger als zehn.
Politik, die allein auf den Tourismus beschränkt ist, hat jedoch Motive für diese Vorgangsweise. Auf sie kommt man, wenn man sich die Statistik Austria-Daten dazu anschaut, wo Auslandsreisen die Österreicher hinführen; und woher die ausländischen Gäste kommen. Zahlen dazu liegen für das Jahr 2018 vor.
Konkret: Die meisten Auslandsreisen der Österreicher gingen nach Italien. 1,445 Millionen waren es vor zwei Jahren. Das entsprach ziemlich genau jeder fünften Auslandsreise. Für den heimischen Tourismus war das naturgemäß ein schmerzlicher Verlust – der nun, politisch gesteuert, möglicherweise reduziert werden könnte.
Andererseits kamen 2018 die mit Abstand meisten ausländischen Gäste aus Deutschland: 14,347 Millionen nämlich. Das war gut jeder Zweite. Soll heißen: Wenn sich die Sommersaison noch irgendwie retten lässt, dann nur, wenn Deutsche wieder zahlreich einreisen dürfen.
Das zweitwichtigste Auslandsreiseziel der Österreicher ist übrigens Kroatien mit 1,053 Reisen vor zwei Jahren. Umgekehrt kamen jedoch kaum Kroaten nach Österreich; es handelte es sich nur um 144.000.
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