Auf hohem Niveau

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ZAHLEN ZUM TAG. Auf kommunaler Ebene ist die ÖVP in Niederösterreich wieder dort, wo sie zuletzt in den 1990er Jahren war. Tendenziell größere Verluste erlitt die SPÖ. Plus: Stadt-Land-Vergleich.

Gut sechs Prozentpunkte hat die ÖVP bei den Gemeinderatswahlen 2025 verloren. In Summe ist sie in dem 570 Gemeinden, die ihnen zugeordnet werden, von 53 auf 47 Prozent zurückgefallen. Gängig formuliert ist ihr ein „Erdrutsch“ erspart geblieben, ist sie mit einem „blauen Auge“ davongekommen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die als Parteiobfrau unter Druck steht, kann aufatmen.

Schaut man sich die Wahlergebnisse seit 1990 an, fällt auf, dass das noch immer ein passables Niveau ist für die Volkspartei: 47 Prozent erreichte sie zuletzt auch 1995. Erst 2010 sprang sie wieder über 50 Prozent.

Tendenziell größere Verluste erlitt die SPÖ. In ihrer letzten Hochphase, Mitte der 2000er Jahre, kam sie auf 39 Prozent. Seither werden es weniger und weniger, 2025 handelt es sich nur noch um 26 Prozent. Die Freiheitlichen hingegen haben in der Vergangenheit mehrmals acht Prozent erreicht. 2020 verloren sie auf sechs Prozent und sind jetzt auf 13 Prozent gesprungen. Für Grüne und Neos ist es schwierig in dem weiten Land mit vielen Kleingemeinden: In Summe liegen sie heute bei fünf bzw. zwei Prozent.

Die zehn größten Gemeinden, in denen am 26. Jänner 2025 gewählt wurde, haben zwischen 15.000 und knapp 50.000 Einwohner: Perchtoldsdorf, Tulln, Stockerau, Traiskirchen, Mödling, Schwechat, Amstetten, Baden, Klosterneuburg und Wiener Neustadt. Hier musste sich die ÖVP mit gerade einmal 33 Prozent begnügen, während die SPÖ auf 25 und die FPÖ auf 16 Prozent kam. Grüne schafften hier immerhin 13, Neos sieben Prozent.

Die größten Unterschiede zu den übrigen 560 Gemeinden, die durchwegs kleiner sind: Die ÖVP kam in diesen auf 49 Prozent, die Grünen nur auf vier und Neos auf gerade einmal ein Prozent. Wobei berücksichtigt werden muss, dass Grüne und Neos in vielen Kleingemeinden nicht kandidierten.

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