Immer weniger Verurteilungen

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ZAHLEN ZUM TAG. In den vergangenen 40 Jahren ist die Gesamtzahl von knapp 90.000 auf rund 25.000 eingebrochen.

Die Gesellschaft entwickelt sich auch zum Besseren. Einen Hinweis darauf liefert die Entwicklung der rechtskräftigen Verurteilungen in Österreich: Anfang der 1980er Jahre gab es bis zu 88.826. Im vergangenen Jahr handelte es sich nur noch um 25.586. „Corona“ und damit einhergehende Beschränkungen, die auch Gerichte betrafen, mögen dazu beigetragen haben. Durchschnittlich gab es seit 2016 aber auch nur gut 30.000 Verurteilungen pro Jahr.

Die meisten verurteilten Personen sind männlich; ihr Anteil betrug zuletzt ganze 85 Prozent. Sprich: Männer werden fünf Mal so oft verurteilt wie Frauen.

Nach Delikten gab es bei den rechtskräftigen Verurteilungen im vergangenen Jahr vor allem bei Diebstahl, aber auch Vergehen nach dem Suchtmittelgesetz und nach dem Finanzstrafgesetz starke Rückgänge. Bei Mord gab es keine Veränderung. Zuwächse gab es dagegen etwa bei „fortgesetzter Gewaltausübung“ und pornographischer Darstellung Minderjähriger.

Für den starken Rückgang der strafrechtlichen Verurteilungen seit den 1980er Jahren gibt es mehrere Gründe. Zum einen lässt die Polizeiliche Kriminalitäts- bzw. Anzeigenstatistik darauf schließen, dass es weniger Verbrechen gibt. Zum anderen gab es gesetzliche Änderungen. 2000 führte die Einführung der Diversion nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene zu einem Einbruch der Verurteilungen um ein Drittel auf rund 40.000.

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