ZAHLEN ZUM TAG. Insgesamt überwies Österreich zuletzt 73 Millionen Euro für im Ausland lebende Kinder.
Frauen und Männer, die in Österreich arbeiten, also Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zahlen, haben auch für ihre im Ausland lebenden Kinder Anspruch auf Familienleistungen. Vor allem ÖVP- und FPÖ-Politiker fordern, die Summen an die dortigen Lebensstandards anzupassen.
Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) hat nun Fakten dazu vorgelegt: Die Zahl der im Ausland lebenden Kinder, für die Österreich eine Familienbeihilfe oder ein Kindergeld überweist, ist von 2013 auf 2015 um etwa ein Drittel von 24.441 auf 31.707 gestiegen. Zwei Drittel davon entfielen auf Ungarn, die Slowakische Republik und Polen. Die Gesamtsumme der Geldleistungen stieg von 56,3 auf 73 Millionen Euro.
Die Veränderungen nach Zielländern sind jedoch sehr unterschiedlich: Die Summe, die nach Deutschland floss, ist von 7,3 auf 5,8 Millionen Euro gesunken, jene, die nach Ungarn und die Slowakische Republik ging, um ein Zehntel bzw. ein Fünftel auf 21,3 bzw. 13,8 Millionen Euro gestiegen. Den größten Sprung gab es bei Polen; dort hat sich die Summe von 5,8 auf 10,6 Millionen Euro nahezu verdoppelt.
Zum Vergleich: Für Familienbeihilfen und Kinderbetreuungsgelder sind im Budget 2015 summa summarum 4,5 Milliarden Euro vorgesehen. Ins Ausland fließen demnach rund zwei Prozent.