Erstmals mehr Notstandshilfe- als Arbeitslosengeld-Bezieher

BERICHT. Zahl hat sich seit 2008 auf über 160.000 verdoppelt – Eine Erklärung für die steigende Inanspruchnahme der Mindestsicherung.

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BERICHT. Zahl hat sich seit 2008 auf über 160.000 verdoppelt – Eine Erklärung für die steigende Inanspruchnahme der Mindestsicherung.

Daran, dass Österreich von Monat zu Monat eine noch höhere „Rekordarbeitslosigkeit“ verzeichnet, hat man sich gewöhnt. Zu lange dauert diese Entwicklung bereits an. Die AMS-Statistik weist nun jedoch etwas Neues aus: Die Zahl der Notstandshilfe- ist erstmals größer als die der Arbeitslosengeld-Bezieher. Das ist denn auch eine Erklärung für die zunehmende Inanspruchnahme der Mindestsicherung.

Österreich hat die Wirtschafts- und Finanzkrise Ende der 2000er Jahre nicht überwunden. Im Gegenteil: Die Arbeitslosigkeit ist höher als 2009. Tendenz: Weiter steigend. Für 2008 weist die AMS-Statistik 191.901 Arbeitslose aus; 2015 waren es mit 314.178 um mehr als die Hälfte mehr.

Auffallend ist dabei, dass immer mehr Betroffene in die Langzeitarbeitslosigkeit rutschen, womit ihre Chancen, einen Job zu finden, geringer werden. Ausdruck für diese Entwicklung ist die Notstandshilfe, die dann gewährt wird, wenn der Anspruch auf ein Arbeitslosengeld nach einer gewissen Zeit erlischt: Die Zahl der Notstandshilfe-Bezieher hat sich seit 2008 auf 163.040 verdoppelt; sie ist damit erstmals höher als die der Arbeitslosengeld-Bezieher (151.138).

Das durchschnittliche Arbeitslosengeld betrug zuletzt 30,70 Euro pro Tag. Bei der Notstandshilfe waren es 24,20 Euro; mit rund 750 Euro im Monat hatte der „Durchschnittsbezieher“ damit Anspruch auf die Mindestsicherung, bei der der Richtsatz für Alleinstehende knapp 840 Euro beträgt. Folglich rutschen immer mehr Menschen in diese Form der Sozialhilfe ab.

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