SPÖ könnte groß sein

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ZAHLEN ZUM TAG. Relativ viele Menschen in Österreich stehen der Partei wohlwollend gegenüber. Ungleich mehr jedenfalls als ÖVP und FPÖ. Ein schwacher Trost für sie.

Die SPÖ hat ein Problem: Sie schafft es bisher nicht, aus grundsätzlich guten Voraussetzungen etwas zu machen; und zwar im Sinne eines entsprechenden Zuspruch bei sogenannten Sonntagsfragen oder Platz eins bei einem bundesweiten Urnengang. Siehe Europawahl Anfang Juni.

Es ist jedenfalls so, dass recht viele Menschen in Österreich der Sozialdemokratie besonders wohlwollend gegenüberstehen. Bei einer „Gallup“-Befragung vor einem Jahren zum Beispiel gaben 43 Prozent an, sie eher positiv zu sehen. Zum Vergleich: Bei der ÖVP handelte es sich um 34, bei der FPÖ, die in Sonntagsfragen schon damals vorne lag, gar nur um 24 Prozent.

Ähnlich war das auch bei der jüngsten Erhebungswelle zur „Europäischen Sozialstudie“, für die hierzulande das „Institut für Höhere Studien“ (IHS) zuständig ist: Gut die Häfte von mehr als 2000 Befragten gab an, sich einer Partei mehr verbunden zu fühlen als allen anderen. Etwa ein Drittel von ihnen nannte die SPÖ, keine 30 Prozent die ÖVP, keine 16 Prozent die FPÖ.

Oder: In der Bevölkerung findet kein Rechtsruck aus Überzeugung statt. Es ist noch immer so, dass sich die meisten Österreicherinnen und Österreicher in der Mitte verorten und im Übrigen etwas mehr links als rechts. Das ist durch die Sozialstudie ebenfalls bekräftigt worden. Wie im Übrigen auch, dass die meisten für eine Vermögenssteuer wären.

Die (möglichen) Gründe dafür, dass die SPÖ trotzdem nicht klar vorne ist, sind zahlreich. These: Es hat mit ihr zu tun, aber nicht nur. Zu ihren Problemen gehört möglicherweise, dass bei weitem nicht nur Themen auf der allgemeinen Agenda stehen, die ihr liegen. Sondern insbesondere auch Asyl und Migration. Zweitens: Ihr vielleicht noch größeres Problem ist, dass der Pessimismus in der Bevölkerung überwiegt, was zukünftige Entwicklungen betrifft; und dass das Vertrauen in die Politik, Lösungen herbeiführen zu können, im Keller ist.

Das könnten umgekehrt Erklärungen dafür sein, dass die FPÖ trotz der erwähnten, bescheidenden Werte für sie letzten Endes führend ist: Es geht hier nicht um Sympathie für sie, sondern darum, über sie etwas zum Ausdruck zu bringen. Erwartungslosigkeit oder eine Absage an Politik etwa.

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