ZAHLEN ZUM TAG. Die einen finden, Österreich sei ein eher gerechtes Land, die anderen sind vom Gegenteil überzeugt.
ÖVP und FPÖ stehen einander in vielen Fragen nahe. Ihre Wählergruppen sind jedoch auch bei dieser Nationalratswahl sehr unterschiedlich gewesen. Das zeigen die Ergebnisse der SORA-Befragung vom 15. Oktober: Sebastian Kurz und Co. wurden eher von der Mittelschicht getragen (z.B. 41 Prozent Stimmenanteil bei Selbstständigen), Heinz-Christian Strache und seine Leute sprachen ganz besonders Arbeiter (59 Prozent) an.
Bemerkenswert ist auch, das die Wählerschaften unterschiedlich ticken: 69 Prozent der ÖVP-Anhänger erklären, Österreich sei ein eher gerechtes Land, aber nur 21 Prozent der Freiheitlichen. Bei diesen sagen dagegen ganze 75 Prozent, Österreich sei ein eher ungerechtes Land, während es bei den ÖVP-Anhängern gerade einmal 28 Prozent sind.
Oder: Der Aussage, dass die EU-Mitgliedschaft mehr Vor- als Nachteile habe, stimmen 80 Prozent der ÖVP-, aber nur 36 Prozent der FPÖ-Wähler „sehr“ oder „ziemlich“ zu.
Mögliche Konsequenz: Wollen Strache und seine Mitstreiter ihre Anhänger auf Dauer behalten, müssen wie wesentlich stärker Akzente gegen mehr oder weniger nachvollziehbare Ungerechtigkeiten sowie Brüssel setzen als etwa Kurz.
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