Regierende können sich halten

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ZAHLEN ZUM TAG. In Zeiten wie diesen sind nur große Verluste möglich? Nach Doskozil liefert auch Ludwig den Gegenbeweis.

Die oberösterreichische Landtagswahl im Herbst 2021 war der letzte Urnengang auf Bundes- und Länderebene, der wirklich gut ausgegangen ist für die führende Partei: Die ÖVP von Landeshauptmann Thomas Stelzer legte auf 37,6 Prozent zu. Das entsprach einem Plus von einem Prozentpunkt oder – relativ zu ihrem bisherigen Stimmenanteil – drei Prozent.

Seither hat es überall Verluste gesetzt. Bei den Landtagswahlen in Tirol, Niederösterreich, Kärnten und Salzburg reduzierte sich der Stimmenanteil der jeweiligen Landeshauptmann-Partei (drei Mal ÖVP, einmal – Kärnten – SPÖ) um gut ein Fünftel bzw. durchschnittlich etwa 20 Prozent. Siehe Grafik.

Bei der EU- und der Nationalratswahl verkleinerte sich der Stimmenanteil der Volkspartei im vergangenen Jahr gar um 29, 30 Prozent. Wie gesagt: Hier geht es um Veränderungen in Prozent, nicht Prozentpunkten.

An derartige Verhältnisse schien man sich schon gewöhnt zu haben, als die Vorarlberger Landtagswahl Mitte Oktober 2024 stattfand. Da galt die Reduktion des ÖVP-Stimmenanteils um ein Achtel bzw. zwölf Prozent schon als Hinweis, dass Regierende in Zeiten wie diesen nicht groß verlieren müssen. Dass es sehr wohl auf sehr viel mehr ankommt.

Erst recht der Fall ist das nach der burgenländischen und jetzt nach der Wiener Wahl: Zunächst verlor die SPÖ von Hans Peter Doskozil „nur“ sieben Prozent und nun jene von Michael Ludwig „nur“ rund fünf Prozent ihres Stimmenanteils. (Dieser Wert basiert auf den 39,4 Prozent, die ihr am Wahltag in der ORF-Hochrechnung um 20 Uhr ausgewiesen wurden. 2020 erreichte sie 41,6 Prozent.)

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