ZAHLEN ZUM TAG. Volumen „öffentlicher“ Inserate für einzelne Titel größer als Förderungsmittel insgesamt.
Ob es in einem anderen Staat etwas Vergleichbares gibt, ist schwer zu sagen. In der Schweiz und in Deutschland ist es jedenfalls nicht der Fall: Gemeint ist ein extrem hohes Volumen an Inseraten von Gebietskörperschaften und öffentlichen Unternehmen. Sie lassen die Presseförderung verschwindend klein erscheinen.
Die Presseförderung des Bundes, die auf gesetzlicher Grundlage beruht und eine gewisse Vielfalt gewährleisten sollte, belief sich 2015 auf 8,88 und 2016 auf 8,45 Millionen Euro. Die drei führenden Boulevardzeitungen kamen laut der Transparenzdatenbank, die die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH führt, jeweils auf ein größeres Inseratenvolumen. 2016 belief sich dieses bei der Kronen Zeitung auf 19,68, bei Heute auf 13,51 und bei Österreich auf 9,87 Millionen Euro. Im Jahr davor war es noch mehr gewesen (siehe Grafik).
Berücksichtigt sind Inserate von Gebietskörperschaften (z.B. Bund bzw. Ministerien) und Unternehmen (z.B. ÖBB), die der Kontrolle des Rechnungshofes unterliegen und die damit zum Teil auch aus Steuermitteln finanziert werden.