In Wien wird viel zu wenig gebaut

ANALYSE. Bundeshauptstadt hat größtes Bevölkerungswachstum und niedrigste Rate neu errichteter Wohnungen. 

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ANALYSE. Bundeshauptstadt hat größtes Bevölkerungswachstum und niedrigste Rate neu errichteter Wohnungen.

In Wien steigen die Immobilienpreise besonders stark, wie „Statistik Austria“ festgestellt hat: Wohnungen beispielsweise wurden in der Bundeshauptstadt von 2010 bis 2016 um ganze 71,8 Prozent teurer. In anderen Städten, wie Salzburg (58,2 Prozent), Innsbruck (50,6 Prozent), Graz (41,6 Prozent) und vor allem Linz (36,1 Prozent) waren die Teuerungsraten wesentlich niedriger.

Die Entwicklung kommt wenig überraschend: Preise werden über Angebot und Nachfrage gebildet. Und Wien bildet da eine Besonderheit: In keinem anderen Bundesland entstehen so wenige neue Wohnungen; und das, obwohl das Bevölkerungswachstum so groß ist wie sonst nirgends. Die Bautätigkeit ist in den vergangenen Jahren in Wien fast schon zum Erliegen gekommen: 2005 wurde pro 1000 Einwohner nur eine neue Wohnung fertiggestellt. Zum Vergleich: In Tirol und Vorarlberg waren es acht. Zuletzt wurden in Wien wieder mehr Bauten in die Höhe gezogen. Ergebnis: 2015 entstanden immerhin vier neue Wohnungen pro 1000 Einwohner. Auch das war allerdings noch vergleichsweise wenig.

Für sich allein genommen müsste das für Wien ja noch kein Problem sein. Zu einem solchen wird es aber, weil auch die Bevölkerung stark wächst: Von 2005 bis 2015 hat sie um ganze elf Prozent auf 1,8 Millionen zugenommen. Das ist mehr als doppelt so viel wie in den meisten übrigen Bundesländern.

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