BERICHT. Die Vertrauenswerte des ehemaligen Grünen-Politikers sind seit seinem Comeback als Nationalratsabgeordneter anhaltend schlecht.
Die Grünen haben es nicht einmal mehr nötig, mit der ehemaligen Liste Pilz, die seit geraumer Zeit „Jetzt“ heißt, im Hinblick auf die Nationalratswahl im Herbst über eine Vereinigung zu reden: Das sagt nicht nur sehr viel über ihren momentanen Höhenflug aus, sondern auch über den Zustand von „Jetzt“.
Bei der EU-Wahl 2019 ist „Jetzt“ nicht direkt angetreten, sondern hinter der Liste Europa von Johannes Voggenhuber gestanden. Ergebnis: ein Prozent. Ein Prozent wird der Partei auch in fünf von sechs Umfragen zur Bundesebene ausgewiesen, die im Juni durchgeführt und auf neuwal.com veröffentlicht worden sind. In einer Erhebung erreicht sie zwei Prozent.
Über allem steht das Standing von Parteigründer Peter Pilz. Nicht wenige Wähler haben vor zwei Jahren auf sein Talent gesetzt, mutmaßliche Missstände zu thematisieren. Schon damals hat er laut APA/OGM-Vertrauensindex polarisiert. Rund 80 Prozent der Befragten hatten eine Meinung zu ihm – im Spätherbst 2017 vertrauten ihm 39 Prozent, während ihm 44 Prozent nicht vertrauten. Doch dann kam ein Absturz: Pilz zog sich nach Belästigungsvorwürfen vorübergehend aus dem Nationalrat zurück, um sich dann mühsam gegen eigene Parteifreunde wieder zurückzukämpfen.
Die Vertrauenswerte sind schlecht geblieben. Und zwar sehr konstant: In APA/OGM-Erhebungen seit vergangenem Herbst ist Pilz mit jeweils rund 60 Prozent konfrontiert, die ihm nicht (mehr) vertrauen und auf der anderen Seite nur noch 20 bis 24 Prozent, die ihm weiterhin vertrauen. Zum Vergleich: Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger kommt auf einen Vertrauenswert von 35 Prozent, Werner Kogler auf 39 Prozent. Pilz hält damit ähnliche Werte wie Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ). Ihm vertrauten zuletzt ebenfalls 24 Prozent, während ihm 61 Prozent nicht vertrauen.
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