OÖ: Flaute der Volksparteien

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ZAHLEN ZUM TAG. Gemessen an 2019 müssen ÖVP und SPÖ mit einem sehr schlechten Ergebnis rechnen.

Erfolg und Misserfolg hängen immer auch davon ab, wovon man ausgeht. Beispiel Landtagswahl in Oberösterreich am 26. September 2021: Das Ergebnis der letzten Wahl ist natürlich eine Bewertungsgrundlage, aber nur eine begrenzt taugliche. Sie stand nämlich ganz im „Schatten der Flüchtlingskrise“, wie die Politikexperten Fritz Plasser und Franz Sommer in einem gleichnamigen Buch analysierten. Es kam zu dem, was gemeinhin als erdrutschartige Veränderungen bezeichnet wird.

Die Veränderungen von damals sind bemerkenswert nachhaltig. dieSubstanz.at versucht dies auf Basis des Durchschnitts aktueller Umfrageergebnisse darzustellen. Dazu verwendet wurden ausschließlich Befragungen, die im September veröffentlicht wurden und bei denen es ein Sample von mindestens 800 gab (Unique Research, IFES und market).

Die ÖVP liegt demnach bei 37,7 Prozent. Das sind um 1,3 Punkte mehr als vor sechs Jahren, aber noch immer um 9,1 weniger als vor 2009. Damals kam die Partei auf 46,8 Prozent. Die SPÖ hatte damals massiv verloren und nur noch 24,9 Prozent erreicht. Zuletzt musste sie sich mit ihrem historisch schlechtesten Ergebnis von 18,4 Prozent begnügen. Aktuell liegt sie mit 19,3 Prozent kaum darüber. Sprich: Für die beiden Volksparteien ÖVP und SPÖ , die sich traditionell als Massenparteien verstehen, sind die gegenwärtigen Verhältnisse ernüchternd.

Trotz Konkurrenz durch die Anti-Impf-Partei MFG, der von market und IFES vier Prozent ausgewiesen werden, auf verhältnismäßig hohem Niveau bleibt die FPÖ: Gegenüber 2015 würde sie heute zwar um rund neuneinhalb Punkte auf 21 Prozent abstürzen, das wären aber noch immer um gut fünfeinhalb Punkte mehr als 2009 (15,3 Prozent).

Die Grünen haben bei den vergangenen Wahlen stets leicht gewonnen. Aktuell liegen sie mit 12,7 Prozent mehr als zwei Punkte über der letzten Wahl. Die Neos könnten mit 4,7 Prozent erstmals den Sprung in den Landtag schaffen.

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