Mattle 18, Mikl-Leitner 15

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ZAHLEN ZUM TAG. In Tirol war der Spitzenkandidat eher Hauptgrund, ÖVP zu wählen, als in Niederösterreich die dortige Spitzenkandidatin.

Wenige Monate nach Tirol hat nun Niederösterreich gewählt. Da wie dort hat das Sozialforschungsinstitut SORA im Auftrag des ORF eine Wahltagsbefragung durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, wie sich Themenlagen entwickelt haben, sondern dass es auch Unterschiede in Bezug auf die Spitzenkandidaten gibt.

In Tirol haben 18 Prozent der ÖVP-Wähler angegeben, dass Spitzenkandidat Anton Mattle der Hauptgrund für sie sei, die Partei zu wählen. In Niederösterreich musste sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nun mit 15 Prozent begnügen. Vor fünf Jahren hatte sie bei dieser (offenen) Fragestellung noch 24 Prozent erreicht.

Das ist bemerkenswert: Kaum weniger als in Tirol hat die ÖVP nun in Niederösterreich einen Persönlichkeitswahlkampf geführt. Man hat den Eindruck gewinnen können, es gehe allein um Mikl-Leitner. Möglicherweise hätte die Partei das jedoch besser unterlassen.

In Tirol trat Anton Mattle als neuer Landeshauptmann-Kandidat an, der denn auch Günther Platter abgelöst hat. Mikl-Leitner war schon seit fünf Jahren im Amt, hat sich für die einen möglicherweise bewährt, hat andere unter Umständen aber auch enttäuscht. Da wie dort hat die ÖVP unterm Strich rund zehn Prozentpunkte verloren.

Bei den Sozialdemokraten sowohl in Tirol als auch in Niederösterreich war der Spitzenkandidat (Georg Dornauer bzw. Franz Schnabl) für nur vier Prozent entscheidend. Bei den Freiheitlichen war es eher Markus Abwerzger in Tirol (sechs Prozent) als Udo Landbauer in Niederösterreich (zwei Prozent). Beide hatten sich dezidiert für die Funktion des Landeshauptmannes angeboten.

Teilweise unterschieden haben sich bei den Landtagswahlen auch die Themenlagen. „Inflation und steigend Preise“ war in beiden Fällen nach Angaben der Befragten das mit Abstand meistdiskutierte Thema im Wahlkampf, gefolgt von Sicherung der Energieversorgung. In Niederösterreich wurde dieses jedoch ebenso häuft genannt wie Zuwanderung und Integration (31 Prozent). In Tirol stand das im Hintergrund. Dort wurde „Leistbares Wohnen“ (wohl auch aufgrund höherer Immobilienpreise) häufiger genannt.

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