ZAHLEN ZUM TAG. Nicht nur die FPÖ hat zugelegt bei der Wien-Wahl, sondern auch die KPÖ.
Im urbanen Österreich gibt es ein Phänomen: Hier legen Freiheitliche zu, aber weniger stark als in ländlichen Regionen. Auf der anderen Seite gewinnen hier Kommunisten deutlicher. Bei Gemeinderatswahlen kamen sie im vergangenen Jahr in der Stadt Salzburg auf 23,1 und in Innsbruck auf 6,7 Prozent. In Graz stellen sie mit Elke Kahr schon länger die Bürgermeisterin.
In Wien mag die linke Partei jetzt nur 4,1 Prozent erreicht haben: Das jedoch ist ihr bestes Ergebnis seit über 60 Jahren. Mehr erreichte sie zuletzt 1961 mit fünf Prozent. Ihr bisheriger Spitzenwert beträgt 8,3 Prozent. Zusammengebracht haben sie diesen 1954 in der „Wahlgemeinschaft österreichische Volksopposition“.
Wer hat nun in der Bundeshauptstadt dunkelrot gewählt? Die ORF-Foresight-Wahltagsbefragung zeigt, dass es sich vor allem um junge Männer mit zumindest Matura handelte, die sich oft noch in einer Ausbildung befinden. Laut Wählerstromanalyse haben vier von zehn Wähler von ihnen vor fünf Jahren grün (drei von zehn) oder rot (einer von zehn) gewählt. Die meisten übrigen waren schon damals auf ihrer Seite gewesen oder hatten (noch) nicht gewählt.