BERICHT. ÖVP und FPÖ stellen angeblich die „Aktion 20.000“ in Frage. Wobei ihnen zumindest eine gewisse Entspannung entgegenkommt.
Diese Ernte würde SPÖ-Chef Christian Kern wohl gerne als Bundeskanzler einfahren; auf die erfreuliche Konjunkturlage hat er im Wahlkampf jedenfalls immer wieder hingewiesen: Die Wirtschaft wächst wieder einmal ordentlich, die Arbeitslosenquote geht spürbar zurück. Vor dem 15. Oktober wollte das jedoch kaum jemand hören. Und jetzt muss Kern das Feld räumen. Andere Themen haben ÖVP und FPÖ Wahlerfolge beschert, sodass sie nun wohl gemeinsam die Führung übernehmen werden.
Wie sehr sich die Arbeitsmarktlage entspannt, wird gerade auch bei den Älteren deutlich: Die Generation 60 plus muss aufgrund der Pensionsreformen der vergangenen Jahre immer länger auf dem Arbeitsmarkt bleiben. Seit 2012 hat sich ihre Zahl verdoppelt. Wobei im heurigen September laut AMS-Datenbank 110.577 unselbstständig beschäftigt waren – und 12.963 arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosenquote, die sich daraus ableitet, ist mit einem Zehntel verhältnismäßig hoch. Insbesondere die SPÖ drängt daher, die „Aktion 20.000“, die Älteren zu einem Job verhelfen soll, flächendeckend umzusetzen. Medienberichten zufolge zögern ÖVP und FPÖ jedoch. Wobei man beides begründen kann: Aus SPÖ-Sicht kann man etwa darauf verweisen, dass diese Personengruppe eben nach wie vor stärker von Arbeitslosigkeit betroffen ist als andere. Aus schwarz-blauer Perspektive kann man wiederum erklären, dass sich die Lage auch für sie entspannt. Tatsächlich geht die Quote seit 2015 – und damit also auch ohne „Aktion 20.000“ – leicht zurück.
>> dieSubstanz.at zur österreichischen Politik. Täglich >> Zum Newsletter