Ad. „linkes Meinungsmonopol“

ZAHLEN ZUM TAG. Reichweiten österreichischer Tageszeitungen und des „Falter“: Rechtspopulisten müssen sich nicht beklagen. 

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ZAHLEN ZUM TAG. Reichweiten österreichischer Tageszeitungen und des „Falter“: Rechtspopulisten müssen sich nicht beklagen.

Zur Opferrolle, in die sich der niederösterreichische FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer zu begeben versucht, passt nicht nur sein abschließender Wahlkampfslogan „Jetzt erst recht“, sondern auch seine Behauptung, mit einem „linken Meinungsmonopol“ konfrontiert zu sein. Das kann man nicht so stehen lassen. In der österreichischen Medienlandschaft gibt es ganz offensichtlich kein solches Monopol. Rechtspopulisten können mit den Verhältnissen vielmehr sehr zufrieden sein; sie sind eher in ihrem Sinne.

Dazu genügt ein Blick auf die Reichweitenliste: Die „Kronen Zeitung“, die sich zurecht dagegen verwehren würde, in die linke Ecke gestellt zu werden, hat laut Media-Analyse 2016/17 während der Woche ganze 2,24 Millionen Leserinnen und Leser – pro Tag. Das sind so viele, wie die drei nachfolgenden Blätter zusammen – „Heute“ (0,96 Millionen), die „Kleine Zeitung“ (0,81 Millionen) und der „Kurier“ (0,55 Millionen). Links wird man auch sie nicht einordnen können, wie das überhaupt unsinnig ist.

Die Wiener Stadtzeitung „Falter“, die den Liedtext von Landbauers Burschenschaft zur Vernichtung der Juden veröffentlicht hat („Gebt Gas, ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million“) und damit dem Politiker damit naturgemäß zu schaffen macht, hat übrigens 136.000 Leserinnen und Leser pro Ausgabe – also pro Woche.

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