ZAHLEN ZUM TAG. Bei der Nationalratswahl 1990 erreichte die ÖVP ebenfalls gut 32 Prozent. In einigen Bundesländern schaute es damals aber ganz anders aus.
Die ÖVP des Jahres 2017 ist nur bedingt vergleichbar mit der ÖVP des Jahres 1990. Das liegt in der Natur der Sache: Inhalte haben sich genauso geändert wie handelnde Personen – und mit ihnen zu einem guten Teil eben auch die Anhänger. Sehr eindrucksvoll lässt sich der Wandel auch anhand von Wahlergebnissen darstellen.
Laut SORA-Hochrechnung inkl. Wahlkarten erreichte die „Neue Volkspartei“ von Sebastian Kurz bei der Nationalratswahl 2017 31,6 Prozent. Ein ähnliches Ergebnis erreichte sie 1990 mit 32,1 Prozent. Nur ein Bundesland entspricht jedoch diesen Verhältnissen: In Wien kam die ÖVP vor etwas mehr als einem Vierteljahrhundert auf 21,1 Prozent. Am vergangenen Sonntag waren es 21,7 Prozent.
Wesentlich stärker ist die ÖVP heute in Kärnten: Dort hat sie sich um knapp 50 Prozent von 18,5 auf 26,3 Prozent verbessert. Ebenfalls zugelegt hat sie sonst nur noch in Salzburg. Im Übrigen hat sie gegenüber 1990 überall verloren: Am deutlichsten wird dies voraussichtlich in Vorarlberg der Fall sein – wobei die 34,5 Prozent (gegenüber 40,4 Prozent) noch keine Wahlkartenprognose darstellen, sondern ausschließlich das Urnenwahlergebnis sind. Auch in Niederösterreich sind die Verluste signifikant – von 39,1 auf 35,7 Prozent. Ausgeglichen haben das Kurz und Co. aber eben in anderen Bundesländern, wie ganz besoners Kärnten.
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