ZAHLEN ZUM TAG. Extreme Bevölkerungsentwicklungen seit 2002: Starkes Plus im Großraum Wien, Minus im Waldviertel. Politisch wirkt es aufgegeben.
Drei der fünf österreichischen Bezirke mit dem größten Bevölkerungsrückgang in den vergangenen Jahren liegen (wie hier berichtet) in Niederösterreich. Alles in allem wächst das Land jedoch. Vor allem im – sehr weit gefassten – Großraum Wien: Im Bezirk Bruck an der Leitha und in Wiener Neustadt (Stadt) gibt es seit 2002 ein Plus von fast 30 Prozent, wie Daten der Statistik Austria zu entnehmen ist. Kaum weniger deutlich fällt es in Tulln, Korneuburg und der Landeshauptstadt St. Pölten aus.
Daneben gibt es aber eben Bezirke, die schrumpfen, in denen es einen anhaltenden Bevölkerungsrückgang gibt. Vor allem im Waldviertel: In Gmünd leben heute um 10,5 Prozent weniger Menschen als 2002, in Waidhofen an der Thaya um 9,4 und in Zwettl um 8,3 Prozent weniger.
Dabei steht „Entwicklung des ländlichen Raumes“ schon seit Jahrzehnten auf der politischen Agenda. Wobei: In Programm der türkis-blauen Landesregierung Niederösterreichs ist das nur noch verschämt der Fall. Ist es einem ohnehin dünnen Kapitel zugeordnet, das bezeichnenderweise den Titel trägt: „Landwirtschaft, Tierwohl & ländlicher Raum.“ Dieser hat Nachrang und wird bei den einzelnen Maßnahmen auch nur immer wieder irgendwie erwähnt: Neben einer Absage an das Freihandelsabkommen „Mercosur“ findet sich dazu etwa der Punkt „Flächendeckende Mobilfunkabdeckung im ländlichen Raum“; oder „Absicherung der Programme im Rahmen der ländlichen Entwicklung“.