BERICHT. Fast 18 Millionen Euro und neun unterschiedliche Prioritäten im ersten Halbjahr 2024.
17,9 Millionen Euro haben die Bundesländer im ersten Halbjahr für Werbung aufgewendet. Das ist der Medientransparenz-Datenbank zu entnehmen, die von der Behörde „KommAustria“ betrieben wird. Elf Millionen Euro davon entfallen allein auf Wien, das allerdings Land und Stadt zugleich ist.
Absolut am meisten aufgewendet haben nach Wien die Länder Oberösterreich (3,1 Millionen Euro), Niederösterreich (1,3) und Steiermark (1,1); am wenigsten Salzburg (rund 157.000 Euro), Burgenland (216.000 Euro) und Vorarlberg (308.000 Euro).
Pro Einwohnerin und Einwohner handelte es sich im Falle von Wien um 5,47 Euro und in jenem von Oberösterreich um 2,01 Euro. Bei allen anderen Ländern liegt die Summe unter einem Euro, im Falle von Salzburg bei 27 Cent.
Angaben für Länder und „ihre“ Städte (oder auch Beteiligungsunternehmen) sind nicht zusammengefasst abrufbar. Auch hier sind die Niveaus jedoch extrem unterschiedlich, wie ausgewählte Abfragen zeigen: In Tirol wendete die einzige größere Stadt, Innsbruck, gerade einmal 27.000 Euro für Werbung auf. In Salzburg die gleichnamige Landeshauptstadt 73.000 Euro. Viel? Wie man’s nimmt: In Oberösterreich kamen die Stadt Linz auf 590.000 Euro und die Stadt Wels auf 126.000 Euro. Fügt man das zur „Landessumme“ hinzu, kommt man in Oberösterreich auf 3,8 Millionen Euro bzw. 2,47 Euro pro Kopf.
So zahlreich wie die Bundesländer sind auch die Prioritäten oder Strategien. Erklärbar ist das mit unterschiedlichen Medienlandschaften. Aber nicht nur. Im Burgenland gibt es zum Beispiel keine „eigene“ Tageszeitung. Mit rund 40.000 Euro der relativ größte Betrag ging an das „Falstaff“-Magazin, das sich den Themen Wein, Kulinarik und Reisen widmet. Um das Geld gab es fünf Doppelseiten mit PR-Texten unter dem Titel „News aus dem Burgenland“.
Im Süden ist die „Kleine Zeitung“, also eine Tageszeitung, zwar stark vertreten. In Kärnten floss der größte Betrag jedoch an die „Woche Kärnten“ (55.000 Euro) und in der Steiermark an „Antenne“, einen Radiosender (182.000 Euro). In Vorarlberg wiederum stand „ORF 2“ (63.000 Euro) ganz vorne und in Tirol die „Bezirksblätter“ (109.000 Euro). Salzburg wendete mit knapp 16.000 Euro am meisten für digitale Plakatwerbung auf. In Niederösterreich entfiel die größte Summe mit 189.000 Euro auf die „NÖN“, eine Wochenzeitung, und in Oberösterreich mit 292.000 Euro an die „OÖ Nachrichten“ (Tageszeitung).
Wie hier schon berichtet gibt es in Oberösterreich auch Geld für Parteimedien und liegt in Wien der Schwerpunkt bei Boulevardzeitungen. So erhielt das Blatt „Österreich – oe24“ allein im ersten Halbjahr 2024 mehr als eine halbe Million Euro von der Stadt.