Tirol budgetiert für „Landeszeitung“ über 700.000 Euro

AUS DEN LANDTAGEN. Aufwendungen entsprechen der besonderen Presseförderung für Qualitätszeitungen wie „Die Presse“ und „Der Standard“. Landesrat legt außerdem „Marketingbudget“ offen.

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AUS DEN LANDTAGEN. Aufwendungen entsprechen der besonderen Presseförderung für Qualitätszeitungen wie „Die Presse“ und „Der Standard“. Landesrat legt außerdem „Marketingbudget“ offen.

Für das so genannte „Marketingkonzept Landesverwaltung“ budgetiert Tirol mehr als 800.000 Euro jährlich. Wobei es sich um einen weiten Begriff handelt, wie eine Anfragebeantwortung des zuständigen Landesrates Johannes Tratter (ÖVP) gegenüber der Abgeordneten Isabella Gruber zeigt.

2015 wurden für das „Marketingkonzept“ insgesamt 842.600 Euro zur Verfügung gestellt. Mit 171.381,99 den größten Posten bildete die Ausrichtung eines Tages der offenen Tür. Ins Geld gingen daneben aber vor allem Werbekampagnen: 119.789,89 Euro für eine solche zum Thema Gewaltschutz, 94.109,32 Euro zur Wohnbauförderung, 73.502,20 Euro zu einem Impulspaket. Jeweils knapp 65.000 Euro machten Stellenausschreibungen und „sonstige Inserate“ aus sowie weitere 5609,52 Euro eigens in der Anfragebeantwortung angeführte Todesanzeigen.

Tirol verfügt darüber hinaus über ein eigenes Amtsblatt, die „Tiroler Landeszeitung“. Grundsätzlich waren für sie im vergangenen Jahr 518.800 Euro vorgesehen. Auf Basis eines Landesregierungsbeschlusses vom 7. April kam es jedoch zu einer Aufstockung um weitere 200.000 Euro. Heuer werden voraussichtlich insgesamt 725.600 Euro zusammenkommen, wie Tratter in der Anfragebeantwortung berichtet.

Zum Vergleich: Das entspricht der Größenordnung, die Tageszeitungen wie „Die Presse“ und „Der Standard“ an besonderer Presseförderung „zur Erhaltung der regionalen Vielfalt“ erhalten, im vergangenen Jahr nämlich 766.515,50 und 727.256,20 Euro. Zusätzlich bekamen die beiden noch eine Vertriebsförderung von jeweils rund 190.000 Euro.

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