ZAHLEN ZUM TAG. In der Steiermark hat LH Schützenhöfer gerade sehr bescheiden abgeschnitten. Insbesondere im Vergleich zu seinem Vorarlberger Kollegen Markus Wallner.
Nach Landtagswahlen werden gerne „Vorzugsstimmen-Kaiser“ ausgerufen. Damit gemeint sind jene Kandidaten, die die meisten Stimmen erhalten haben. So zum Beispiel der damalige LH Josef Pühringer (ÖVP) vor vier Jahren in Oberösterreich. Das ist jedoch extrem relativ, wie nachfolgende Auflistung verdeutlicht, die sich zunächst auf die Landeshauptleute beschränkt.
Josef Pühringer erreichte 8251 Vorzugsstimmen. Das entsprach gerade einmal 2,6 Prozent der Stimmen, die auf seine Partei entfallen waren. Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hat nun in der Steiermark nicht viel besser abgeschnitten – mit 6449 Stimmen bzw. drei Prozent. Das magerste Ergebnis erzielte freilich Wilfried Haslauer (ÖVP) in Salzburg. Vor eineinhalb Jahren kam er dort nicht über 1118 Stimmen bzw. 1,2 Prozent hinaus. Ein Grund: Er war nur in der Stadt Salzburg angetreten.
Die Zahl der Vorzugsstimmen ist freilich auch abhängig davon, wie sehr Persönlichkeitswahlkampf betrieben wird. Echter „Vorzugsstimmen-Kaiser“ ist der Vorarlberger LH Markus Wallner: Mit 80.318 Stimmen brachte er im Oktober 111,7 Prozent der Parteistimmen (71.911) zusammen. Sprich: Er war erfolgreicher als seine Partei, die ÖVP.
Vergleichsweise gut schnitten Hans Niessl (SPÖ) 2015 im Burgenland (43,1 Prozent) und Johannes Mikl-Leitner (ÖVP) 2018 in Niederösterreich (41,3 Prozent) ab. Ihnen folgen die Sozialdemokraten Peter Kaiser in Kärnten (15,1 Prozent) und Michael Häupl in Wien (7,3 Prozent).
Der steirische LH Hermann Schützenhöfer geht übrigens sowieso nicht durch als „Vorzugsstimmen-Kaiser“: Noch mehr Stimmen als er erreichen bei der Landtagswahl Mario Kunasek (FPÖ), Sandra Krautwaschl (Grüne) und Michael Schickhofer (SPÖ). Schützenhöfer blieb Platz vier.
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