ZAHLEN ZUM TAG. Bei Landtagswahlen holte die Volkspartei zuletzt eineinhalb Millionen Wählerstimmen. Ein Drittel davon entfällt auf „Erwin Pröll-Reich“.
Der niederösterreichische Landeshauptmann und Landesparteichef Erwin Pröll hat am Wochenende wieder einmal gezeigt, wer in der ÖVP das Sagen hat: Er. Bundesparteiobmann Reinhold Mitterlehner musste akzeptieren, dass er Johanna Mikl-Leitner als Innenministerin abzog und seinen Finanzreferenten Wolfgang Sobotka zum Nachfolger bestimmte.
Es war nicht das erste Mal, dass Pröll seine Dominanz in der ÖVP zum Ausdruck brachte. Ein Stück weit ist sie durch Wählerstimmen begründet: Die Volkspartei ist die Summe ihrer Bünde und vor allem Landesorganisationen. Diese haben mehr oder weniger Gewicht. Zieht man die Stimmen, die sie bei der jeweils letzten Landtagswahl erreicht haben, zur Orientierung heran, dann ist das Ergebnis eindeutig.
Die niederösterreichische ÖVP erreichte bei der Landtagswahl 2013 fast eine halbe Million Stimmen (495.557). Damit kann keine andere Organisation mithalten. Oberösterreich musste sich im vergangenen Jahr mit 316.290 Stimmen begnügen. Der Rest ist gemessen daran nahezu bedeutungslos: Die ÖVP Steiermark kann sich auf gerade einmal 184.301 Stimmen stützen, Tirol auf 124.689. Alle anderen Landesorganisationen halten weniger als 100.000 Stimmen. Anders ausgedrückt: Ein Drittel der insgesamt 1.447.091 Stimmen entfällt auf die nö. Volkspartei von Erwin Pröll.