ZAHLEN ZUM TAG. Auch wenn die Stimmenanteile zählen: 2009 holten Freiheitliche in Kärnten deutlich mehr Stimmen als die Sozialdemokraten diesmal.
Dass die Kärntner SPÖ von Landeshauptmann Peter Kaiser die Gewinnerin der Landtagswahl 2018 ist, steht außer Frage. Mehr als zehn Prozentpunkte auf 47,7 Prozent zulegen, das ist historisch. Ungetrübt ist das Ergebnis jedoch nicht: Wie schon bei den ersten beiden Landtagswahlen dieses Jahres, ist auch in Kärnten die Wahlbeteiligung zurückgegangen. Und das bedeutet: 2009 schafften die Freiheitlichen zwar einen geringen Stimmenanteil, holten aber deutlich mehr Stimmen. Sprich: In den Ländern tut sich ein politisches Vakuum auf.
Auch bei den Landtagswahlen 2015, die im Zeichen der Flüchtlingskrise standen und die den Freiheitlichen einen Erfolg nach dem anderen bescherten, war die Wahlbeteiligung sehr groß: In Wien steig sie damals sogar von 67,6 auf knapp 75 Prozent und in Oberösterreich von 80,4 auf 81,6 Prozent.
Die niederösterreichische ÖVP hat zwar relativ wenig Stimmenanteil verloren, aber rund 100.000 Stimmen.
2018 ist das anders: Bei der niederösterreichischen Landtagswahl betrug die Wahlbeteiligung 66,6 Prozent – nach 70,9 Prozent 2013 und 74,5 Prozent 2008. Eine Folge davon: Die führende ÖVP hat zwar relativ wenig Stimmenanteil verloren, aber sehr viele Stimmen – gegenüber 2008 immerhin 100.000 (von 549.510 auf 450.812 zuletzt).
Vergleichbares tut sich in Kärnten: 2009 betrug die Wahlbeteiligung 81,8 Prozent, 2013 75,2 und nun (laut SORA-Wagkarten-Prognose) 68,4 Prozent. Eine Folge davon ist wiederum: Sie Sozialdemokraten haben diesmal zwar (mit 47,8 Prozent) einen größeren Stimmenanteil geschafft als die Freiheitlichen 2009 (44,9 Prozent), mit voraussichtlich etwas mehr als 140.000 Stimmen inkl. Wahlkarten aber deutlich weniger Stimmen erlangt als diese damals (159.926).