Schulverwaltung: Warum‘s finanziell eine Enttäuschung wird

ANALYSE. Auch wenn die Kosten höher als offiziell ausgewiesen sein mögen, sind keine 100 Millionen Euro zu holen.

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ANALYSE. Auch wenn die Kosten höher als offiziell ausgewiesen sein mögen, sind keine 100 Millionen Euro zu holen.

Die parlamentarische Anfragebeantwortung von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) war ernüchternd; vor einigen Wochen listete sie darin die Kosten der Schulverwaltung auf. Um 184,42 Millionen Euro handelte es sich demnach im vergangenen Jahr. In Wahrheit sind es mehr, aber nie und nimmer Milliardenbeträge. So gesehen wird die Schulverwaltungsreform finanziell eine Enttäuschung werden müssen.

Schulverwaltung ist im Wesentlichen eine Bundesangelegenheit: 1863,68 Mitarbeiter (bzw. „Vollzeitäquivalente“) gab es zuletzt laut Heinisch-Hosek. Etwa ein Drittel davon war in ihrem Ressort, also der „Zentralstelle“, tätig, zwei Drittel werkten in den Landeschulräten bzw. dem Stadtschulrat für Wien.

Die Kosten: Insgesamt wurden laut Heinisch-Hosek im vergangenen Jahr 184,42 Millionen Euro für die Schulverwaltung ausgegeben. Wobei nicht nur bemerkenswert ist, dass die Summe 2012 noch rund 200 Millionen Euro betrug und damit deutlich höher war. Verschoben haben sich auch die Verhältnisse: Der Aufwand für die Zentralstelle ist von 86,59 auf 68,53 Millionen Euro zurückgegangen, der für die Landeschulräte bzw. den Stadtschulrat für Wien von 106,172 auf 109,14 Millionen Euro gestiegen.

Bei diesen Zahlen ist einiges nicht berücksichtigt. Dutzende Mitarbeiter, die in den separaten Pflichtschulverwaltungen der Länder Kärnten, Salzburg, Steiermark und Tirol tätig sind, etwa; oder Aufgaben, die Hauswarte, Sekretärinnen und Sekretäre sowie Lehrerinnen und Lehrer an den einzelnen Schulen erledigen. Bei der Verwaltungsreform, die bis 17. November fixiert werden soll, geht es vor allem aber um mögliche Verschiebungen zwischen Bund- und Länderbürokratien – und da wären selbst dann, wenn sämtliche Landesschulräte und der Stadtschulrat für Wien ersatzlos aufgelöst werden würde, keine 100 Millionen Euro zu holen.

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