ZAHLEN ZUM TAG. Alle Parteien haben bei der Wiederholung der Bezirksvertretungswahl weniger Stimmen erhalten.
Der Wahlsieg, den die Grünen bei der Wiederholung der Bezirksvertretungswahl in Wien-Leopoldstadt erzielt haben, ist ihnen nicht zu nehmen: Sie haben den größten Stimmenanteil erreicht und damit den Bezirksvorsteherposten von den Sozialdemokraten erobert. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch sie weniger Wählerstimmen bekommen haben, als beim aufgehobenen Urnengang vor einem Jahr. Im September 2015 wurden die Grünen auf Bezirksebene 10.031 Mal gewählt, diesmal nur 8839 Mal.
Dass sie ihren Stimmenanteil trotzdem um sage und schreibe 13,1 Prozentpunkte auf mehr als 35 Prozent steigern konnten, ist auf den dramatischen Einbruch der Wahlbeteiligung zurückzuführen (der wiederum damit zu tun hat, dass diesmal parallel dazu keine Gemeinderatswahl stattfand).
Immerhin haben die Grünen gemessen am Ergebnis vom vergangenen Jahr mit Abstand am meisten Wählerstimmen halten können: 88 Prozent. Die Freiheitlichen haben schon deutlich weniger stark mobilisieren können; sie erreichten eine Quote von 56 Prozent. Die NEOS haben nur ziemlich genau die Hälfte ihrer Wählerstimmen halten können (49 Prozent). Dramatischer die Ergebnisse für die ÖVP (47 Prozent) und vor allem die SPÖ: Nach 17.499 Stimmen 2015 schaffte sie nur noch 7014; das sind gerade einmal 40 Prozent. Zum Vergleich: Die Wahlbeteiligung ist um fast die Hälfte zurückgegangen.