Bundesheer-Hubschrauber: 48.000 Euro pro Flugstunde

BERICHT. Westösterreich protestiert gegen die Schließung des Stützpunktes in Vomp, Tirol. Verteidigungsminister Klug hält dem nun eine Kostenrechnung entgegen.

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BERICHT. Westösterreich protestiert gegen die Schließung des Stützpunktes in Vomp, Tirol. Verteidigungsminister Klug hält dem nun eine Kostenrechnung entgegen.

66 Hubschrauber besitzt das Bundesheer, schon bald sollen es nur noch 40 sein. Und sie sollen ausschließlich im Osten Österreichs stationiert sein. Der Stützpunkt in Vomp (Tirol) soll aufgelöst werden, was den Landeshauptleuten von Tirol, Salzburg und Vorarlberg, Günther Platter, Wilfried Haslauer und Markus Wallner (alle ÖVP) sauer aufstößt. Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) hält dem nun eine Kostenrechnung entgegen.

Von einem „Schlag ins Gesicht gegen die Interessen des Westens“ sprach der Tiroler Landeshauptmann Platter angesichts der Schließungspläne im Sommer. Damals waren sie freilich schon fixiert – und Platter hat eine Ersatzlösung eingefädelt: Das Land kauft für Tirol eine „Libelle“ um bis zu vier Millionen Euro. Betrieben werden soll die Maschine von der Polizei bzw. dem Innenministerium.

Dass der Westen derart großen Wert auf fliegendes Rettungsgerät legt, hat einen guten Grund: Das Trauma von Galtür. Damals mussten US-Hubschrauber ins Land geholt werden, um nach der Lawinenkatastrophe im Februar 1999 Menschen aus dem hintersten Paznauntal holen zu können. Österreichisches Gerät war dafür nicht vorhanden. Das war auch der Anlass für die Beschaffung von Black-Hawk-Maschinen für das Bundesheer.

Mit Jahresende wird Klug den Stützpunkt in Vomp nun freilich schließen lassen. Aus nachvollziehbarem Grund: Der dort stationierte Hubschrauber war rein rechnerisch nur einen von 365 Tagen im Jahr im Einsatz; 24 Stunden und 21 Minuten nämlich. Die Betriebskosten beliefen sich zuletzt auf 1,167 Millionen Euro – macht also 47.965,50 Euro pro Flugstunde.

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