Bürokratie: Länder könnten Milliarden einsparen

ANALYSE. Würden sie sich gemeinsam mit den Gemeinden Tirol zum Vorbild nehmen, wären fast zwei Milliarden Euro drinnen.

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ANALYSE. Würden sie sich gemeinsam mit den Gemeinden Tirol zum Vorbild nehmen, wären fast zwei Milliarden Euro drinnen.

Die Stadt Wien startet laut ORF.AT „eine großangelegte Verwaltungsreform“: Wie Finanzreferentin Renate Brauner (SPÖ) angekündigt habe, sollen die Strukturen „effizienter und vor allem sparsamer werden“. Details sollen bis zum Sommer vorgelegt werden. Die Einsparungspotenziale sind tatsächlich groß; aber nicht nur in der Bundeshauptstadt, wie ein österreichweiter Vergleich zeigt.

7,75 Milliarden Euro haben Länder und Gemeinden vom Boden- bis zum Neusiedlersee im Jahr 2014 allein für „Vertretungskörper und allgemeine Verwaltung“ ausgegeben. Das ist den „Gebarungsübersichten“ zu entnehmen, die die Statistik Austria erstellt hat. Die Summe enthält Aufwendungen für Parlamente genauso wie die Hoheitsverwaltung. Nicht enthalten sind die Aufwendungen für Schulen, Soziales oder Sicherheit. Anders ausgedrückt: Berücksichtig sind im wesentlichen die reinen Bürokratieausgaben.

Nach Bundesländern sind diese Ausgaben pro Einwohner extrem unterschiedlich: In Wien sind sie mit 1335,71 Euro am höchsten, in Tirol mit 689,38 Euro am niedrigsten – was insofern bemerkenswert ist, als es dort sehr viele Kleingemeinden gibt. Doch das hat ganz offensichtlich nur einen geringen Einfluss auf die Effizienz.

Würden sich alle Bundesländer mit ihren Gemeinden an den Pro-Kopf-Ausgaben Tirols orientieren, könnten insgesamt 1,86 Milliarden Euro im Jahr eingespart werden. Auf Wien allein würde mit 1,15 Milliarden Euro gut ein Drittel davon entfallen. Die Steiermark würde mit rund 168 Millionen Euro folgen, Oberösterreich mit 154 und Niederösterreich mit knapp 123 Millionen Euro. Verhältnismäßig groß sind auch die Summen, die in Salzburg (98) und Kärnten (73 Millionen Euro) zusammenkommen würden. Im Burgenland könnte man immerhin noch etwas mehr als 57 und in Vorarlberg 40 Millionen Euro bewegen.

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