ZAHLEN ZUM TAG. Wie sich die Mehrheitsverhältnisse in den Bundesländern verändern. Oder: Auch hier ist die FPÖ alles in allem zu einem großen Faktor geworden.
Nach der Wiener Gemeinderatswahl verschieben sich die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat weiter zugunsten der FPÖ: ÖVP und Grüne verlieren jeweils ein Mandat, sie legt um die beiden zu und hält damit 16 von insgesamt 60 Sitzen. Damit ist sie SPÖ (18) und ÖVP (22) so nahegekommen wie noch nie.
Die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat bringen vor allem auch die Mehrheitsverhältnisse in den Bundesländern zum Ausdruck. Mitte der 1980er Jahren waren diese schwarz-rot: Von den damals 63 Sitzen gehörten 33 der ÖVP und 30 der FPÖ. Dann, zu Jörg Haiders Zeiten, kam die FPÖ auf und erreichte bis Ende 2000 immerhin 14 Mandate auf Kosten der ehemaligen Großparteien, ehe sie sich spaltete und abstürzte, um ab Ende der 2000er Jahre wieder zu einem Aufstieg anzusetzen.
Stand heute bzw. nach der Wiener Gemeinderatswahl, die zugleich auch eine Landtagswahl war, spielt die FPÖ alles in allem anteilsmäßig in den Ländern in einer ähnlichen Liga wie SPÖ und ÖVP.
Das zeigt sich auch dadurch, dass sie mit Mario Kunasek einen Landeshauptmann stellt (in der Steiermark) und unter Führung der ÖVP darüber hinaus in Ober- und Niederösterreich sowie in Salzburg und Vorarlberg als Juniorpartner mitregiert.
Zu beachten ist, dass die Gesamtzahl der Bundesratssitze in den vergangenen 25 Jahren auf heute 60 gesunken ist. Das hat mit der Bevölkerungsentwicklung zu tun. Genauer: mit der Entwicklung der Gesamtzahl der österreichischen Staatsangehörigen in den einzelnen Bundesländern.