ZAHLEN ZUM TAG. Bei alles in allem sehr üppigen öffentlichen Inseratenvergaben sind „Google“ und „Facebook“ im Kommen.
Die Sorge, dass der Medienstandort Österreich besonders auch durch den Abfluss von Werbegeldern an internationale Medienkonzerne unter Druck geraten könnte, ist alt – und nicht unbegründet. Das zeigt sich ausgerechnet bei der Inseratenvergabe der Wirtschaftskammern.
Auf der Seite medien-transparenz.at lassen sich die Meldungen aller Wirtschaftskammern (Bund, Länder, Innungen etc.) für das erste Halbjahr 2023 zusammenfassen. Ergebnis: Summa summarum war das gemeldete Volumen mit 7,4 Millionen Euro gleich groß wie das der Stadt Wien und kaum weniger üppig als das von Kanzleramt und sämtlichen Ministerin insgesamt (8,1).
Das ist das eine. Das andere: Im Unterschied zur Bundesregierung, aber auch zur Stadt Wien, spielen die Boulevardzeitungen „Österreich – oe24.at“ sowie „Heute“ nur eine untergeordnete Rolle. Sie scheinen in der Liste der „Top 10“-Inseratenempfängerinnen nicht auf. Sehr wohl tun das dort aber „Google“ und „Facebook“. An die beiden gingen insgesamt gut rund 750.000 Euro (siehe Grafik).
Nach Kammern das größte Gesamtvolumen wird für die Wirtschaftskammer Österreich (1,6 Millionen Euro) ausgewiesen, gefolgt von der Wirtschaftskammer Wien (1,1 Millionen Euro). Bei ihr liegt das „Falstaff Magazin“ (156.000 Euro) vorne, gefolgt von „Google.com“ (118.000 Euro), „Google.at“ (114.000 Euro) und „Facebook.com“ (76.000 Euro).