ZAHLEN ZUM TAG. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen ist so niedrig wie seit 44 Jahren nicht mehr.
Im ersten Halbjahr 2022 wurden in Österreich 159.937 Kraftfahrzeuge neu zugelassen. Das waren nicht nur weniger als im Vergleichszeitraum 2019, also vor der Coronakrise, sondern auch weniger als 2021 und sogar 2020. Bei den Pkw-Neuzulassungen verzeichnete „Statistik Austria“ heuer den niedrigsten Wert seit 44 Jahren.
108.606 Autos wurden heuer von Jänner bis Juni neu zugelassen. Selbst 2020, als das öffentliche Leben im ersten Lockdown vorübergehend beinahe stillstand, waren es mit 112.787 mehr gewesen. 2019 hatte es sich um knapp 176.000, 2019 gar um rund 193.000 gehandelt.
Den stärksten Rückgang gab es heuer bei dieselbetriebenen Autos (minus 29,4 Prozent). Das ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass Diesel von Anfang März bis Ende Mai teurer war als Benzin. Bei Autos mit Benzinantrieb gab es um 21,3 Prozent weniger Neuzulassungen. Weniger verzeichnet wurden aber auch bei Hybrid- (knapp ein Zehntel) und reinen Elektrofahrzeugen (minus 5,6 Prozent).
Aus ökologischer Sicht ist die Entwicklung zweischneidig: „Kein neues Auto“ bedeutet noch nicht „gar kein Auto“. Es kann auch heißen, ein älteres länger benützen, bei dem der Schadstoffausstoß eher größer ist. Der Pkw-Bestand insgesamt ist in Österreich jedenfalls bis Ende des vergangenen Jahres weiter gestiegen. Aktuellere Zahlen dazu liegen noch nicht vor.
Der Rückgang der Neuzulassungen könnte unter anderem auch darauf zurückzuführen sein, dass es seit geraumer Zeit zu beträchtlichen Lieferverzögerungen kommt.
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