Fliegen bleibt billiger

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ANALYSE. Mit einem Mindestpreis von 40 Euro pro Ticket wird der ökologische Lenkungseffekt sehr gering bleiben.

Wenn schon eine Regierung mit grüner Beteiligung eine Fluglinie retten muss, dann natürlich mit ökologischem Anstrich: Fliegen soll teurer werden. Oder sagen wir besser „weniger spottbillig“. Geplant ist ein Mindestpreis von 40 Euro pro Ticket. Das ist nicht viel, fliegen bleibt damit jedenfalls viel attraktiver als zumindest größere Entfernungen mit dem Zug oder dem eigenen Auto zu fahren.

Die ÖBB bieten über die Sparschiene Fernstrecken ab 29,90 Euro an. Problem: die Dauer. Von Wien nach Brüssel erstreckt sich die Fahrzeit auf rund 14 Stunden. Da wird’s mit einem schlichten Sitzplatz eher unangenehm. Ein Bett im Schlafwagen ist (zum Beispiel) am 28. Juni jedoch erst ab 149,90 Euro zu haben.

Zum Vergleich: Die Flugzeit Wien-Brüssel beträgt 1 Stunde, 45 Minuten und ein Ticket kostet künftig unter Umständen eben nur 40 Euro.

Und mit dem Auto? Laut Routenplaner kann man auf vier Rädern in elfeinhalb Stunden in Brüssel sein (von Wien aus). Es handelt sich um rund 1100 Kilometer. Geht man von einem durchschnittlichen Wagen (VW Golf) aus, muss man in diesem Fall mit Gesamtkosten von 495 Euro rechnen (45 Cent pro Kilometer). Aber das ist natürlich relativ. Die reinen Benzinkosten machen derzeit nur knapp 60 Euro aus. Die Kosten für einen fairen Vergleich liegen irgendwo dazwischen – und sind jedenfalls viel höher als die fürs Fliegen.

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