ANALYSE. Das westlichste Bundesland würde sich hervorragend für größere Lockerungen eignen.
Gute Nachrichten aus Vorarlberg: Das westlichste Bundesland, in dem es gemessen an der Bevölkerung die meisten bestätigten COVID-19-Fälle nach Tirol gibt, weist laut Dashboard des Gesundheitsministeriums seit vier Tagen keine Neuinfektionen aus. Am Donnerstag, den 23. April, wurden 868 erreicht – und am Sonntag drauf noch immer 868 gehalten.
Die noch bessere Nachricht dazu: Das entspricht dem Trend. Bis Ende März haben sich die Zahlen in relativ wenigen Tagen verdoppelt. Dann wurde die Kurve flacher. Bis Ostersonntag (12. April) wurden 830 Fälle bestätigt. In den zwei Wochen seither kamen nur noch 38 dazu. Das entspricht knapp fünf Prozent.
Zumindest epidemiologisch profitiert Vorarlberg möglicherweise von seiner Lage: Die Grenzen zur Schweiz und zu Deutschland sind mehr oder weniger zu. In Tirol gab es in den vergangenen Wochen extrem starke Beschränken. Von außen kommen konnte von daher fast nichts.
Wie auch immer: Vorarlberg würde sich vor diesem Hintergrund hervorragend für größere Lockerungen eigenen, um auch zu testen, was geht. Der Public-Health-Experte Martin Sprenger regt an, zum Beispiel alle Kindergärten und Schulen in einer Region zu öffnen, in der das am ehesten möglich scheint; Sprenger bezog sich bei seinen Ausführungen auf das Burgenland, Kärnten und die Steiermark.
Die Bundesregierung hält jedoch an einer österreichweit einheitlichen Vorgehensweise fest. Sprich: Man könnte auch sagen, dass die Vorarlberger warten müssen bis sich das Infektionsgeschehen überall auf ihr Niveau beruhigt hat.
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