Von wegen 15.000 Tests pro Tag

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ZAHLEN ZUM TAG. Das Regierungsziel ist bei weitem nie erreicht worden. Trotzdem soll’s nun eine Tourismusoffensive geben.

„Es wird gelingen, die Kapazitäten auf rund 15.000 Tests pro Tag auszubauen und auch durchzuführen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Höhepunkt der Pandemie am 24. März, fügte zu seinem Glück jedoch die Einschränkung hinzu, „sofern wir die notwendigen Ressourcen erhalten.“

Fakt ist: Die 15.000 Tests sind nicht annähernd erreicht worden. Seit 24. März wurden auf der Website des Gesundheitsministeriums nur einmal mehr als 15.000 Fälle ausgewiesen. Am 2. April nämlich mit mehr als 35.000. Das jedoch war eine Korrektur: Es handelte sich um einen Nachtrag bis dahin nicht gemeldeter Fälle. Durchschnittlich hat es in den vergangenen zwei Monaten keine 6000 Testungen täglich gegeben.

Wobei Testen naturgemäß kein Selbstzweck ist: Es macht eher nur zielgerichtet und bedarfsgerecht Sinn. Anders ausgedrückt: Wenn es in einer Region über einen längeren Zeitraum hinweg keine Neuinfektionen gibt, wäre es eher überflüssig, immer wieder alle Bewohner durchzutesten.

Wie auch immer: Die Regierung lässt sich nicht entmutigen. Ab Juli sollen wöchentlich 65.000 Mitarbeiter der Tourismusbranche getestet werden. Das ist quasi eine vertrauensbildende Maßnahme für Gäste. Vergleichbare Offensiven in der Kinderbetreuung, an Schulen, in Pflegeheimen und anderen Bereichen sind nicht überliefert.

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