ZAHLEN ZUM TAG. Die Virenkonzentration im Abwasser ist größer als vor einem Jahr um diese Zeit. Das ist jedoch nicht der einzige Unterschied.
Vor einem Jahr war die erste Corona-Infektionswelle nach dem Sommer bereits vorbei. Ja, damals gab es noch wellenförmige Verläufe. Damit ist es vorerst vorbei: Heuer weitet sich das Infektionsgeschehen seit zwei Monaten mehr oder weniger kontinuierlich aus – und nichts deutet vorerst auf eine Trendwende hin.
Eine Folge der unterschiedlichen Verläufe ist, dass die Virenkonzentration im Abwasser derzeit wesentlich größer ist als vor einem Jahr um diese Zeit: Ende Oktober belief sie sich damals auf rund 120 Millionen Genkopien pro Einwohner, wie der Datenseite dazu zu entnehmen ist. Heuer handelte es sich zuletzt um fast schon 200 Millionen.
Im vergangenen Jahr standen die Zeichen gerade auf Entspannung. Anfang Oktober war damals die Spitze eines Wellenberges erreicht worden. Und zwar mit einem Wert von rund 250 Millionen Genkopien pro Einwohner. Damit waren bis zu 2550 Spitalspatienten mit Corona einhergegangen. Heute werden nur noch die Aufnahmen pro Woche ausgewiesen. Ende Oktober waren es vorläufigen Angaben zufolge bei zunehmender Tendenz rund 550. Ob sie aufgrund eines schweren Infektionsverlaufs oder aus einem anderen Grund aufgenommen wurden, wird nicht ausgewiesen.
Alles in allem scheint es aber wesentlich weniger extrem schwere Verläufe zu geben. Darauf deuten Daten für Intensivpatienten hin: Wurden vor zwei Wochen 19 mit Corona neu aufgenommen, befanden sich im Oktober 2022 bis zu 130 gleichzeitig mit einer bestätigten Infektion auf einer solchen Station.
Selbst bei Infektionsverläufen, die von den Betroffenen als harmlos wahrgenommen werden, gibt es jedoch ein Problem: Werden es weiterhin mehr und mehr und kommt dann auch noch die herkömmliche Grippe dazu, könnten Personalausfälle zu einer spürbaren Herausforderung werden.
