BERICHT. Deutschland und Italien haben trotz höherer Impfrate noch immer größere Beschränkungen – und viel weniger bestätigte Infektionen.
Die vierte Infektionswelle ist vielleicht gar kein Schicksal gewesen, dem Österreich ausgeliefert war. Auffallend ist zumindest, dass es zum Beispiel zwei große Nachbarstaaten gibt, in denen die Entwicklungen in den vergangenen Wochen etwas anders waren: Deutschland und Italien.
In Österreich ist die Inzidenz bestätigter Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche zuletzt auf rund 160 geklettert. In Deutschland hat sie sich nach einem Anstieg im August bei rund 80 stabilisiert und in Italien ist sie von über 70 auf rund 60 zurückgegangen.
Bei der Interpretation sollte man extrem vorsichtig sein. Auffallend ist jedoch dies: Laut Stringency Index der Uni Oxford sind auch die Beschränkungen unterschiedlich stark. Auf einer Skala von null bis 100 (= Maximum bzw. Maßnahmen wie Ausgangssperre) liegt Italien bei 64, Deutschland bei 62 und Österreich bei 59. Das bedeutet, dass die beiden Nachbarn etwas größere Beschränkungen aufweisen.
Das ist umso bemerkenswerter, als die Impfkampagne bei ihnen schon weiter fortgeschritten ist: In Italien verfügen 73 Prozent aller Menschen über zumindest eine Impfung; 64 Prozent haben zwei. In Deutschland handelt es sich um 66 bzw. 62 Prozent – und in Österreich nur 62 bzw. 59 Prozent.
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