BERICHT. Wissenschaftler warnen in einem Aufsatz von unbeabsichtigten Folgen – die man in Österreich bereits sieht.
Gerade in einer Gesellschaft, in der die Impfskepsis grundsätzlich sehr groß ist, gehört es zum Anspruchsvollsten, wirkungsvolle Kampagnen zu entwickeln, die Vorbehalte überwinden. In Österreich weiß man heute, dass Druck ausüben und letzten Endes auch eine Impfpflicht einführen, kontraproduktiv sein kann: Seit dem Tag, an dem im vergangenen Jahr ein Lockdown für Ungeimpfte eingeführt worden ist, geht die Zahl der Erstimpfungen zurück. Ankündigung und Beschluss der Impfpflicht haben nichts daran geändert; im Gegenteil.
Wissenschaftler haben sich nun in einem Aufsatz in der Fachzeitschrift BMJ (früher: „British Medical Journal“) mit Impfobligatorien auseinandergesetzt. Sie gehen grundsätzlich davon aus, dass Impfen gut und wichtig ist und nun auch zu einer Reduktion coronabedingter Sterblichkeit geführt hat. Direkte wie indirekte Verpflichtungen sind ihrer Einschätzung nach jedoch „wissenschaftlich fragwürdig“ und würden „wahrscheinlich mehr gesellschaftlichen Schaden als Nutzen anrichten“.
Schon die Einschränkung des Zugangs zu Arbeit, Bildung, öffentlichen Verkehrsmitteln und sozialem Leben greife in Menschenrechte ein, fördere Stigmatisierung sowie soziale Polarisierung. Längerfristig könne sich das nachteilig auf das Vertrauen in Regierungen und wissenschaftliche Institutionen auswirken und die Inanspruchnahme künftiger Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, einschließlich routinemäßiger Impfungen, verringern.
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