Gesundheitsminister weiß zu wenig

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ZAHLEN ZUM TAG. Auch zwei Jahre nach Beginn der Pandemie liegen keine genaueren Daten zu den Intensivstationen vor.

Man weiß, dass man zu wenig weiß: In der Pandemie veröffentlicht das Gesundheitsministerium täglich, wie viele Patientinnen und Patienten mit Corona auf der Intensivstation liegen. Größere Sprünge lassen jedoch die Vermutung zu, dass die Angabe da und dort nicht regelmäßig aktualisiert wird. Vor allem aber bleibt diese Informationslücke: Seit Ende Jänner beläuft sich die Gesamtzahl relativ konstant auf knapp 200. Theoretisch kann das bedeuten, dass es weder zu Neuaufnahmen noch zu Entlassungen oder auch Todesfällen gekommen ist. Praktisch wird das kaum der Fall sein. Allein: Den veröffentlichten Daten ist das nicht zu entnehmen.

In den vergangenen Wochen hat man gelernt, dass es für die Spitäler ein zweites Kapazitätsproblem gibt: Für sie kann es nicht nur schwierig werden, wenn sie viele Patientinnen und Patienten zu behandeln haben, sondern auch, wenn aufgrund des anhaltend hohen Infektionsgeschehens viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausfallen.

Umso wichtiger wäre es, insbesondere der Gesundheitsminister wüsste immer Bescheid über die Lage. Tut er jedoch nicht. In einer parlamentarischen Anfrage wurde Wolfgang Mückstein (Grüne) gefragt, wie viele Intensivbetten seit Pandemiebeginn aufgrund des immanenten Personalmangels gesperrt werden mussten. Und wie viele Personen mit intensivmedizinischer Ausbildung in den vergangenen zwei Jahren aus dem Dienst ausgeschieden sind etc. Antwort von Mückstein: „Meinem Ressort stehen aufgrund der mangelnden Zuständigkeit in der Ausführungsgesetzgebung keine konkreten Informationen/Daten zu den gestellten Fragen zur Verfügung.“ Die Vollziehung im Krankenanstaltenbereich und die konkrete Ausgestaltung der Versorgung obliege den Bundesländern.

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