Gesundheit ist auch eine soziale Frage

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ZAHLEN ZUM TAG. Neben Alter und Glück spielen Bildungsstand und Erwerbsstatus eine wichtige Rolle – und nicht so sehr der Migrationshintergrund.

In Österreich neigt man gerne dazu, allerhand schlicht auf einen Migrationshintergrund zurückzuführen. Dabei sind Fragen wie schwere Corona-Erkrankungen oder die Bereitschaft, sich testen zu lassen, vielschichtiger, als dass man sie auf Staatsbürgerschaft oder Herkunft reduzieren könnte. Das zeigt ein Blick auf die Ergebnisse der Gesundheitsbefragung 2019, die die Statistik Austria im November veröffentlicht hat.

Natürlich könnte man auch hier nur eine Auswertung nach Migrationshintergrund herausgreifen. Sie zeigt, dass Personen, bei denen beide Elternteile im Ausland bzw. zumindest die Mutter in einem nicht zur EU gehörenden Teil Ex-Jugoslawiens oder der Türkei geboren ist, ihren Gesundheitszustand eher schlecht bewerten: Nur 70 Prozent von ihnen geben an, dass er gut oder sehr gut sei. Bei Österreichern ohne Migrationshintergrund sind es immerhin 74,4 Prozent. Mehr noch sind es bei Menschen mit Vorfahren aus älteren EU/EWR-Staaten oder der Schweiz mit ganzen 81,7 Prozent.

Neben dem Glück, nicht krank zu sein, sind das Alter und soziökonomische Kriterien relevanter als der Migrationshintergrund: So bezeichnen über 90 Prozent der Jungen, aber nur 40 Prozent der ab 75-Jährigen ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut.

Bei Personen mit maximal Pflichtschulabschluss handelt es sich um 57,9 Prozent, bei Hochschulabsolventen dagegen um 88,7 Prozent. Bei Männern und Frauen, die nicht über die Pflichtschule hinausgekommen sind, dürfte wiederum nicht nur körperlich harte, sondern oft auch fehlende Arbeit ein Kriterium sein. Lediglich 59,8 Prozent der Arbeitslosen betrachtet den subjektiven Gesundheitszustand jedenfalls als gut oder sehr gut. Bei Erwerbstätigen sind es 85,5 Prozent. Sehr gering ist der Anteil bei Pensionisten mit 53,1 Prozent – aber da kommt eben auch das Alters ins Spiel.

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