COVID-19: Achtel aller Intensivbetten belegt

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BERICHT. Starke Zunahme in den vergangen Tagen, aber mit extremen Unterschieden nach Bundesländern.

Wir haben gelernt: In Österreich sind die Intensivkapazitäten in dieser Pandemie ein ziemlich großes Mysterium. Anders als in der Schweiz etwa gibt es keine Angaben, wie viele Betten insgesamt zur Verfügung stehen und wie viele davon zumindest kurzfristig für COVID-19-Patienten freigemacht werden könnten; es gibt auch keine Prognose zur Entwicklung. Man muss sich damit begnügen, dass der Kanzler vor einer Triage warnt.

Also wählt dieSubstanz.at zur vagen Orientierung diesen Weg: Auslastung der Intensivkapazitäten (Betten). Als Berechnungsgrundlage dienen einerseits die Zahl der COVID-19-Intensivatpieten laut AGES-Dashboard und andererseits die Zahl aller Intensivbetten laut Gesundheitsministerium im Jahr 2019.

Ergebnis: In der Woche vom 27. Oktober bis zum 3. November ist die Zahl der COVID-Intensivpatienten österreichweit um mehr als die Hälfte von 203 auf 336 gestiegen. Sehr stark also. Gemessen an den Gesamtkapazitäten hat die Auslastung damit von 7,9 auf 13,1 Prozent zugenommen. (Wobei ja klar ist, dass es nie 100 Prozent werden können; weil aber eben offen gelassen wird, was möglich ist, bleibt das hier ganz bewusst genau so stehen.)

Die Unterschiede nach Ländern sind extrem: In Kärnten hat sich die Zahl der Intensivpatienten verdreifacht – allerdings von einem sehr niedrigen Stand von drei ausgehend auf neun. Die Auslastung beträgt damit 5,7 Prozent. Am anderen Ende der Liste steht Vorarlberg, wo sich Zahl und Auslastung auf 22 bzw. 28,6 Prozent verdoppelt haben. In Wien ist die Zahl zum Glück nur um ein Drittel (auf 99) gestiegen; die Auslastung beläuft sich hier auf 14,1 Prozent.

Und weil das eidgenössische Vorbild schon erwähnt worden ist, nachfolgend noch die Daten (inkl. Prognose) zu den dortigen Intensivkapazitäten. Man sieht: Es wird knapp. Erstellt hat diese Darstellung die „Swiss National COVID-19 Task-Force“. Das Bundesamt für Gesundheit bestätigte zuletzt, dass die Kapazitätsgrenzen in wenigen Tagen erreicht sein könnte. Keinen Engpass gebe es jedoch zumindest bei Beatmungsgeräten.

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